Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie

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Das Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie (CEZA) in Mannheim ist eine wissenschaftliche Forschungseinrichtung und befasst sich mit Archäometrie, einer Disziplin der naturwissenschaftlichen Archäologie zur Klärung von archäologischen sowie kunst- und kulturgeschichtlichen Fragen mit Methoden der Naturwissenschaft. Das CEZA hat die Rechtsform einer gemeinnützigen GmbH und besteht aus dem Labor für Materialanalysen sowie dem Klaus-Tschira-Archäometrie-Zentrum an der Universität Heidelberg.

Das CEZA entstand im Rahmen einer Kooperation des Landes Baden-Württemberg mit der Curt-Engelhorn-Stiftung, der Universität Tübingen und der Volkswagenstiftung. Organisatorisch ist es eng mit den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen verbunden. Bei seiner Gründung firmierte es als Aninstitut der Universität Tübingen; inzwischen besteht eine institutionelle Kooperation mit der Universität Heidelberg.

Die Einrichtung wurde am 22. März 2006 eröffnet. Sie steht unter der Leitung von Ernst Pernicka, der sich in der archäometrischen Metallanalyse einen Namen gemacht hat. Mit seiner Methode hat er z. B. die Himmelsscheibe von Nebra untersucht und konnte nachweisen, dass sie vor 3600 Jahren vergraben wurde. Die erste Ausstellung in den Reiss-Engelhorn-Museen trug den Titel „Der geschmiedete Himmel“ und dauerte vom 21. Februar bis zum 16. Juli 2006.

Methoden[Bearbeiten]

Das Institut kann beispielsweise Fälschungen aus modern hergestellten Metallen aufdecken, weil diese im Regelfall eine geringe, aber dennoch messbare Aktivität von 210Pb enthalten. 210Pb zerfällt über 210Bi zu 210Po. Letzteres ist mittels Alpha-Spektrometrie messbar.[1]

Mit der Eröffnung des Klaus-Tschira-Labors für physikalische Altersbestimmung am 21. Juni 2010 erweiterte das CEZA sein Angebot an archäometrischer Forschung und Dienstleistung um den Bereich der Datierungsmethoden. Neben Lumineszenz­datierungen werden 14C-Datierungen mit dem neu entwickelten MICADAS[2]-Beschleuniger durchgeführt.[3]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Dipl.-Arch. Nicole Lockhoff: Polonium enttarnt den Fälscher. (PDF; 15,6 MB) CEZ-Jahresbericht, S. 25.
  2. MICADAS steht für Mini radioCarbon Dating System.
  3. Eröffnung des Klaus-Tschira-Labors für physikalische Altersbestimmung. (PDF; 15,6 MB) CEZ-Jahresbericht, S. 5.
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49.4888198.462096Koordinaten: 49° 29′ 19,75″ N, 8° 27′ 43,55″ O