Corps Frisia Braunschweig

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Corps Frisia

Wappen Zirkel
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Basisdaten
Hochschulort: Braunschweig
Hochschule/n: Technische Universität Braunschweig
Gründung: 1951
Korporationsverband: Weinheimer Senioren-Convent
Farbenstatus: farbentragend
Farben:
Fuchsenfarben:
Stellung zur Mensur: pflichtschlagend
Wahlspruch: Virtuti semper corona!
Website: frisia.de

Das Corps Frisia Braunschweig ist ein pflichtschlagendes und farbentragendes Corps an der Technischen Universität Carolo Wilhelmina. Es gehört dem Weinheimer Senioren-Convent an.

Geschichte[Bearbeiten]

Corps Frisia Breslau[Bearbeiten]

Das Corps Frisia Breslau wurde am 8. Mai 1881 als Wissenschaftlich-Pharmazeutischer Verein an der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität gegründet. Die Gründungsmitglieder gehörten zuvor dem Akademisch-Pharmazeutischen Verein an, der seit dem 21. Mai 1859 existierte. Sie spalteten sich als Gegner des Farbentragens ab, nachdem ein Convent das Führen eines blau-rot-grünen Bandes und einer blauben Mütze beschlossen hatte. Dieser Verein entwickelte sich 1887 zur Verbindung Vandalia, die 1896 der Deutschen Landsmannschaft beitrat und nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Landsmannschaft Zaringia Heidelberg fusionierte.

Dem Wissenschaftlich-Pharmazeutischen Verein gehörten nahezu alle Apotheker der Klein- und Mittelstädte Schlesiens an, dementsprechend angesehen und wohlhabend war er. Aus ihm entwickelte sich im Laufe der Jahre die Verbindung Frisia und diese trat 1912 als Corps dem Rudolstädter Senioren-Convent (RSC) bei. Nach dem Ersten Weltkrieg übersiedelte das Corps an die Technische Hochschule Breslau und wurde 1920 in den Weinheimer Senioren Convent (WSC) aufgenommen. Aufgrund der politischen Verhältnisse wurde das Corps 1935 aufgelöst, der Zusammenhalt der Corpsbrüder jedoch blieb erhalten. Das Corpshaus befand sich Am Ohlau Ufer 15 51.10894117.0476 und brannte in den Kämpfen um die Festung Breslau 1945 bis auf die Außenmauern aus. Der Verbleib des Corpsarchives ist ungeklärt. Trotz des Verlustes vieler Corpsbrüder, von Heimat und Hochschule bestand schon bald nach dem Zweiten Weltkrieg der Wunsch, das Corps an einer westdeutschen Hochschule zu restituieren.

Corps Frisia Frankfurt[Bearbeiten]

Das Corps Frisia Frankfurt wurde am 14. April 1919 als Wissenschaftliche Verbindung Frisia an der Universität Frankfurt gegründet. Von 1920 bis 1921 gehörte die Verbindung der Deutschen Wehrschaft an und wurde 1921 als Corps in den Rudolstädter Senioren-Convent (RSC) aufgenommen. Corpshaus war das Roseneck (s. a. Virtuelles Altstadtmodell Frankfurt am Main) südöstlich des Domes inmitten der verwinkelten Altstadt 50.1102658.68631, es wurde Opfer des Feuersturms. 1934 schloss sich der RSC dem WSC an, somit gehörte auch das Corps Frisia Frankfurt zum WSC. Im Jahr 1935 kam es ebenfalls zur Zwangsauflösung des Corps. Auch in diesem Fall blieb der Zusammenhalt der Corpsbrüder gewahrt, und nach dem Zweiten Weltkrieg bestand der Wille, das Corps wieder zu gründen. Die damaligen Verhältnisse in Frankfurt waren für eine Wiedergründung jedoch nicht günstig, so wurden Kontakte zum Corps Frisia Breslau aufgenommen, das an der damaligen Technischen Hochschule in Braunschweig zu Beginn des Sommersemesters 1951 restituiert hatte. Das Corps Frisia Frankfurt trug die gleichen Farben wie Frisia Breslau, wenn auch in umgekehrter Reihenfolge.

Corps Frisia Braunschweig[Bearbeiten]

Mit Hilfe des Corps Teutonia-Hercynia Braunschweig, das ebenfalls Wurzeln als pharmazeutischer Verein besitzt, erfolgte am 28. April 1951 die Wiedergründung des Corps Frisia Breslau zu Braunschweig. Am 23. Juni 1951 wurden die Mitglieder des suspendierten Corps Frisia Frankfurt aufgenommen. Seitdem führt das Corps als Frisia Braunschweig die Traditionen aus Breslau und Frankfurt fort. Es bildet gemeinsam mit den Corps Teutonia-Hercynia, Rhenania, Marchia und Berlin den SC zu Braunschweig. Von den in Braunschweig ansässigen Corps ist Frisia das mitgliederstärkste.

Couleur[Bearbeiten]

Die Mitglieder des Corps Frisia Braunschweig tragen die Farben "schwarz-gold-hellblau" mit goldener Perkussion sowie eine hellblaue Mütze, die Füchse tragen die Farben „schwarz-hellblau“.

Das Wappen besteht aus dem silbernen Helm und der Krone in den Corpsfarben, zwei Adlerschwingen, von denen neun Federn sichtbar als Helmzier, der Wappendecke in den Corpsfarben und dem Wappenschild in der einfachen gotischen Form ohne jede Verzierung. Das Wappenfeld ist viergeteilt. Im rechten oberen Feld wächst aus den Corpsfarben schwarz-goldhellblau der Preußische Adler heraus. Das linke obere Feld füllt der Schlesische Adler aus. Im rechten unteren Feld liegt unter den gekreuzten Schlägern der grüne Freundschaftskranz, dessen Schleife das Gründungsdatum 8. Mai 1881 trägt. Zum Andenken an den Ursprung des Corps zeigt das linke untere Feld auf rotem Grunde eine Pharmazeuten-Phiole, in die eine Schlange ihr Gift speit.

Bekannte Corpsmitglieder[Bearbeiten]

  • Otto Appel (1867–1952), Phytomediziner
  • Heinrich Göppert (Botaniker) (1800–1884), Botaniker, Paläontologe, Arzt und Universitätsprofessor
  • Fritz Heyner (1898–1971), Konstrukteur
  • Arthur Kobes (1894–1963), Apotheker, Präsident der Landesapothekenkammer, Präsident des Verbandes Deutscher Sportfischer, Stv. Präsident des deutschen Schlaraffenrates, Prov. Großmeister der Großen Landesloge von Deutschland
  • Carl Löwig (1803–1890), Chemiker und Universitätsprofessor
  • Theodor Poleck (1821–1906), Chemiker, Pharmazeut, Universitätsprofessor, Dekan und Rektor der Universität Breslau
  • Hugo Rupf (1908–2000), Industriemanager
  • Johann Schittny (1862–1952), Apotheker, Inhaber des Warenzeichens für Jerusalemer Balsam
  • Werner Vollborn (1909–1972), Universitätsprofessor (Altes Testament), Pastor in Kiel
  • Heinrich Weiss (* 1942), deutscher Familienunternehmer und Manager, Großaktionär und Aufsichtsratsvorsitzender des Industriekonzerns SMS Siemag, ehemaliger Präsident des BDI
  • Karl Winterfeld (1891–1971), Ordinarius für Pharzeutische Chemie an den Universitäten Freiburg und Bonn

Literatur[Bearbeiten]

  • Hans Schüler: Weinheimer S.C.-Chronik, Darmstadt 1927, S. 658–667.
  • Michael Doeberl u. a. (Hrsg.): Das akademische Deutschland, Band 2: Die deutschen Hochschulen und ihre akademischen Bürger, Berlin 1931, S. 691, 750.
  • Paulgerhard Gladen: Die Kösener und Weinheimer Corps : Ihre Darstellung in Einzelchroniken. 1. Auflage. WJK-Verlag, Hilden 2007, ISBN 978-3-933892-24-9, S. 223–224.
  • Karl Bracht (Hrsg.): 100 Jahre Corps Frisia. Corps Frisia Braunschweig, Braunschweig 1984, DNB 1191786978, OCLC 634413377 (195 S.).

Siehe auch[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

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