Cognifit

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Cognifit (als „CogniFit“ stilisiert) ist ein Unternehmen aus der Gesundheitsbranche, das webbasierte kognitive Assessments und Computerprogramme zum Gehirntraining entwickelt.

Unternehmensübersicht[Bearbeiten]

Cognifit wurde im Jahre 1999 von Professor Shlomo Breznitz gegründet. Seit den 1980er Jahren war er an der Entwicklung von Computerprogrammen zur Verbesserung des geistigen Scharfsinns interessiert, und die Popularisierung des Internets bot eine Möglichkeit, seine Idee zu entwickeln und zu verbreiten.[1] Nathanael Eisenberg, der zuvor für Procter & Gamble, Capgemini und Union Bancaire Privée gearbeitet hat, ist der CEO des Unternehmens. Eisenberg übernahm diese Stelle, nachdem das Unternehmen Milk Capital, das er mitbegründet hatte, erheblich in Cognifit investierte.[2] Carlos Rodríguez ist der CTO des Unternehmens.[3] Im Jahre 2007 wurde Cognifit mit dem Business and Aging Award der American Society on Aging ausgezeichnet.[4]

Cognifit-Programme[Bearbeiten]

Drivefit[Bearbeiten]

Cognifit-Programme sind so konzipiert, dass sie an jeden Anwender individuell angepasst werden können.[5] Die ersten Cognifit-Programme, die das Unternehmen entwickelte, waren größtenteils Fahrprogramme, wie beispielsweise die webbasierte Anwendung Drivefit (als „DriveFit“ stilisiert), die von Organisationen eingesetzt wurde, darunter auch von den Fahrschulen British School of Motoring und Young Drivers of Canada, die laut der New York Times „visuelle und Gedächtnistests zur Messung von 12 fahrrelevanten kognitiven Fähigkeiten“ nutzten. Die „Times“ schrieb außerdem, dass die 30-Minuten-Evaluation von DriveFit „die Reaktionszeiten und auch die Neigung einer Person, Risiken einzugehen, sowie die Fähigkeit zur Beurteilung der relativen Geschwindigkeit und zur Verarbeitung von Informationen einschätzt, wenn sich die Aufmerksamkeit verteilt (zum Beispiel beim Telefonieren mit dem Handy während des Fahrens)“."[6] Neben diesen Programmen hatte sich das Unternehmen entschlossen, in zusätzliche kognitive Testbereiche vorzudringen, um das zu schaffen, was sie als „Fitnessstudio für das Gehirn“ bezeichneten.[7]

Mindfit[Bearbeiten]

Cognifit fing im Jahre 2004 an, CD-Programme für den allgemeinen geistigen Scharfsinn zu produzieren. Mindfit (als „MindFit“ stilisiert) ist das hauptsächliche Cognifit-Programm, das dieses anbietet; ursprünglich wurde es „Mindfit55“ genannt, in der Version für Institutionen, und „NIS 250“, in der Version für den privaten, häuslichen Gebrauch.[1] Es wurde in Altenheimen und Einrichtungen für betreutes Wohnen installiert,[4] aber der Zugriff konnte auch von Heimcomputern aus erfolgen.[8] Cognifit-Programme dienen der Verbesserung des Gedächtnisses, der Aufmerksamkeitsspanne und anderer mentaler Geistesschärfen. Sie wurden von Fachleuten für psychische Krankheiten eingesetzt, um bei der Behandlung von Menschen mit psychologischen Defiziten oder jenen Menschen zu helfen, die ein erhebliches Trauma, wie beispielsweise Krieg, durchlebt haben. Ärzte haben jedoch erklärt, dass es Vorteile gibt, die die Programme auch für normale, gesunde Erwachsene haben können, besonders jene, die in Betracht ziehen, einige der Auswirkungen abwehren zu wollen, die das Altern auf das Gehirn hat.[9] Cognifit-Programme werden von dem Unternehmen nicht als Spiele beschrieben, sondern als Programme zum Gehirntraining. Zuerst messen sie 14 verschiedene Kompetenzbereiche und bieten dann gezieltes Training für jeden Bereich an, das sich kontinuierlich an den sich verändernden geistigen Scharfsinn eines Einzelnen anpasst.[10] Die neuen Programme konnten die Anzahl der kognitiven Kompetenzen, die trainiert wurden, erhöhen und die kognitiven Fähigkeiten ihrer Anwender um bis zu 40% verbessern.[11]

Cognifit Personal Coach[Bearbeiten]

Der Cognifit Personal Coach (wieder als „CogniFit“ stilisiert) war ein Programm, das sowohl für jene entwickelt wurde, die ihren geistigen Scharfsinn verbessern wollten als auch für jene, die danach suchten, sich der abnehmenden Geistesschärfe zu erwehren, und es war das erste webbasierte Produkt von Cognifit. Es beginnt damit, den Anwender zu fragen, bei welchen Aktivitäten er seine Fähigkeiten aufrechterhalten will, und dann stuft eine Reihe von Übungen den Geist in eine Vielzahl von verschiedenen Kategorien ein. Dem Anwender wurde ein Programm zugeordnet, das im Allgemeinen zwanzig Minuten pro Tag, an drei Tagen in der Woche befolgt wird. Die Ergebnisse werden dann grafisch dargestellt, um den Fortschritt des Anwenders im Laufe der Zeit zu zeigen.[12] Das Programm Cognifit Personal Coach wurde heutzutage durch eine neue Website und ein mobiles Angebot ersetzt.

Website und mobile Anwendungen[Bearbeiten]

Im Jahre 2011 brachte Cognifit eine neue Website auf den Markt, um der Öffentlichkeit seine neueste Software zum Gehirntraining und kognitive Assessments kostenlos zur Verfügung zu stellen, und bietet eine Reihe von Gehirnfitness-Anwendungen an, um dabei zu helfen, verschiedene kognitive Bereiche, wie beispielsweise Gedächtnis, Konzentration oder Planung zu trainieren. Die Site verkauft auch komplexere Trainingsaufgaben gegen eine kleine Gebühr und bietet eine größere Vielzahl von verschiedenen Funktionen.[13] Im Jahre 2012 veröffentlichte Cognifit unter dem Namen Cognifit Gehirnfitness neue Apple Store-Apps für das iPhone und iPad, die mit der Website synchronisiert werden und verschiedene mobile Gehirnspiele enthalten, die dafür gedacht sind, den Level des geistigen Scharfsinns und die allgemeine Fitness eines jeden zu bestimmen und dabei zu helfen, jene Level zu erhöhen.[14] Im Jahre 2012 schloss sich Cognifit auch mit dem pharmazeutischen Unternehmen Bayer zusammen und veröffentlichte eine spezifische kognitive Trainingsanwendung für Patienten mit multipler Sklerose.[15] Im Dezember 2012 veröffentlichte Cognifit auch die Anwendung Moodcraft (als „MoodCraft“ stilisiert), die Emotionen und Stimmungen in ihr Gehirntrainingsangebot aufnahm.[16] Die Programme von Cognifit werden in Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Niederländisch, Arabisch, brasilianisch Portugiesisch und Deutsch zur Verfügung gestellt.[17][18]

Forschung[Bearbeiten]

Im Jahre 2008 wurde Cognifit von Forschern des Fachbereiches Verhaltensforschung am Max Stern Academic College of Emek Yezreel getestet, um festzustellen, ob seine Anwendungen dafür verwendet werden könnten, um chronische Schlaflosigkeit oder kognitive Beeinträchtigungen festzustellen. Die Studie zeigte, dass der Test des Unternehmens aufzeigen konnte, wie diese Bedingungen mit geringeren kognitiven Kapazitäten in fünf verschiedenen Hirnarealen in Verbindung gebracht wurden. Sie zeigte auch, dass ein Mangel an Schlaf nachteilige Auswirkungen auf die kognitive Kapazität eines ansonsten gesunden Erwachsenen hat.[19]

Im Jahre 2009 stellte eine Studie, die am Edmond J. Safra Brain Research Center für das Studium von Lernbehinderungen an der Universität Haifa durchgeführt wurde, fest, dass Cognifit verwendet werden könnte, um den Gedächtnissen von Erwachsenen zu helfen, die an Legasthenie leiden.[20] Im Jahre 2010 hatte Cognifit Ltd eine Studie mit dem Fachbereich Psychologie und dem Zentrum für Psychobiologische Forschung am Max Stern kofinanziert, die in der Fachzeitschrift „NeuroRehabilitation” veröffentlicht wurde und die zu dem Schluss kam, dass „personalisiertes kognitives Training ein praktisches und wertvolles Mittel ist, um die kognitiven Fähigkeiten zu verbessern und neurale Plastizität bei Patienten mit Multipler Sklerose zu fördern“.[21]

Patent[Bearbeiten]

Im Jahre 2003 wurde an Cognifit ein von Shlomo Breznitz erfundenes Patent abgetreten, das folgendermaßen beschrieben wurde: „Eine Methode zum Testen und/oder Trainieren der kognitiven Fähigkeit, einschließlich der Schritte zum Testen eines vorläufigen kognitiven Levels eines Anwenders und das Erhalten von daher repräsentativen Ergebnissen. Entsprechend der Ergebnisse kann der kognitive Level dann in separate, eigenständige kognitive Fähigkeiten aufgespalten werden, und eine oder mehrere Aufgaben können erstellt werden, wobei sich jede Aufgabe auf jede der separaten, eigenständigen kognitiven Fähigkeiten bezieht. Die eine oder mehrere Aufgaben können dem Anwender dann präsentiert werden, sodass ein aktueller kognitiver Level des Anwenders noch einmal getestet wird und von daher repräsentative Ergebnisse erhalten werden. Dieser Prozess kann mindestens einmal wiederholt werden.”[22]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Shahar Smooha: Auch das Denken trainiert, Haaretz. October 12, 2004. Abgerufen am January 23, 2013. 
  2. Alvaro Fernandez: Neue Interview-Reihe (Teil 1 von 10): Warum sich für Innovationen bei Gehirnfitness interessieren?. 2011 Sharp­Brains Sum­mit. January 10, 2011. Abgerufen am January 23, 2013.
  3. Luis García Carrasco: Entrevista a Carlos Rodríguez (Ejercicio Cerebral). January 7, 2010. Abgerufen am February 1, 2013.
  4. 4,0 4,1 Leron Kornreich: Ein Nintendo für Oma. Time Magazine. January 3, 2007. Abgerufen am January 23, 2013.
  5. Grace Wong: Hochkonjunktur für Gehirntrainingsspiele, CNN. December 11, 2008. Abgerufen am January 23, 2013. 
  6. John Quain: Sind Sie ein guter Fahrer? Finden Sie es hier heraus, New York Times. March 30, 2008. Abgerufen am January 23, 2013. 
  7. Willkommen zum Fitnessstudio für das Gehirn. February 1, 2004. Abgerufen am January 23, 2013. 
  8. Schlau bleiben, ABC 7. Abgerufen am January 23, 2013. 
  9. Kristine Johnson: Übung für das Gehirn, CBS2. Abgerufen am January 23, 2013. 
  10. Joshua Norman: Mehr als ein Drittel der Menschen online gehören zu den Babyboomern, CBS News. November 22, 2010. Abgerufen am January 23, 2013. 
  11. Harvey Stein: Ihren Verstand scharf halten. March 3, 2009. Abgerufen am January 23, 2013. 
  12. Edward C. Baig: Die Gehirnfitnessspiele CogniFit, InSight, Lumosity spielen, USA Today. April 22, 2010. Abgerufen am January 23, 2013. 
  13. Catey Hill: Ist 'Gehirntraining' sein Geld wert?, SmartMoney. July 21, 2011. Abgerufen am January 23, 2012. 
  14. Marilyn Chau: Trainieren Sie ihre Neuronen mit CogniFit Gehirnfitness. The iPhone App Review. October 31, 2012. Abgerufen am January 23, 2013.
  15. Multiple Sklerose-Patienten im Steigen 2000 Fälle im Libanon, LBCI. November 3, 2012. Abgerufen am January 24, 2013. 
  16. Phillip Chan: Teilen Sie Ihre iOS-Stimmung mit CogniFit MoodCraft. ’’The iPhone app review’’. December 23, 2012. Abgerufen am January 24, 2013.
  17. MINDFIT erste Bewertung - mein Geist auf Achterbahnfahrt. IsraCast. May 30, 2006. Abgerufen am February 4, 2013.
  18. Veröffentlichung von CogniFit auf Arabisch!. Abgerufen am February 4, 2013.
  19. I. Haimov, E. Hanuka, Y. Horowitz: Chronische Schlaflosigkeit und kognitives Funktionieren bei älteren Erwachsenen. Journal of the Society of Behavioral Sleep Medicine. 2008. Abgerufen am January 23, 2013.
  20. Tzipi Horowitz-Kraus and Zvia Breznitz: Kann der Fehlererkennungsmechanismus vom Training des Arbeitsgedächtnisses profitieren? Ein Vergleich zwischen Legasthenikern und Kontrollpersonen — Eine ERP-Studie. PLoS One. 2009. Abgerufen am Januery 23, 2013.
  21. E. Shatil, A. Metzer, O. Horvitz, and A. Miller: Personalisiertes kognitives Training bei MS-Patienten zu Hause: eine Studie der Adhärenz und kognitiven Leistungen. NeuroRehabilitation. 2010. Abgerufen am January 23, 2013.
  22. US-Patent #6632174. Abgerufen am January 23, 2013.

Weblinks[Bearbeiten]

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