Bruno Goldhammer

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Bruno Goldhammer (* 10. Februar 1905 in de:Dresden; † 7. August [1971 in ebenda) war ein deutscher de:Journalist und Funktionär der de:Kommunistische Partei Deutschlands und später der de:Sozialistische Einheitspartei Deutschlands, dem von de:Albert Roßhaupter die Adresse des Bayrischen Arbeitsministeriums mitgeteilt worden war, weshalb er eine Aktionsgemeinschaft von SPD und KPD am 8. August 1945 im Arbeitsministerium, München goutieren konnte, 1950 erlangte er Bekanntheit als er wegen Verbindungen zu de:Noel Field verhaftet, zum Tod verurteilt wurde.

  • Bruno Goldhammer war der Sohn von Anna Chane Goldhammer (*16. August 1874: † 12. Februar 1935 in Dresden), einer Schneiderin und Elias Goldhammer (* 21 Februar 1875; † 24. Oktober 1934 in Dresden), einem Textilkaufmann und Kinobesitzer.

Werdegang[Bearbeiten]

  • Bruno Goldhammer war Schüler der Bürgerschule und des humanistische Gymnasium in Dresden, das er mit der Mittleren Reife verließ.
  • Er war Mitglied der jüdischen Jugendgruppe »Morgenröte«
  • Von 1922 bis 1923 war er Volontär im Osterag Verlag Berlin.
  • Er absolvierte eine Ausbildung zum Buchhändler u. Bibliothekar.
  • 1922 wurde er Mitglied des Kommunistischen Jugend Verbandes und der der KPD.
  • 1923 wurde er Politischer Leiter des des KPD-Unterbezirkes Dresden.
  • 1924 trat er aus der jüdischen Gemeinde aus.
  • Von 1924 bis 1930 war er Mitglied der KPD-Bezirksleitung Ostsachsen.
  • 1925 Rededakteur und ab 1929 Chefredakteur der der KPD-Zeitung »Arbeiterstimme« (Dresden);
  • 1930 wurde er Chefredakteur des »Kämpfer« (Chemnitz).
  • Er verbüßte ein Jahr Festungshaft wegen »Vorbereitung zum Hochverrat«
  • Von 1932 bis 1933 verbrachte er in U-Haft im Zussammenhang mit einem Prozess wegen Verrats militärischer Geheimnisse.
  • Auch nach dem Verbot der KPD 1933 führte er Parteiarbeit in Chemnitz aus.
  • Von 1920 bis 1932 war er politischer Redakteur in Chemnitz und Parlamentsberichterstatter in Dresden.
  • Als er im Februar. 1933 vom Erlass eines Haftbefehles gegen ihn Kenntnis erlangte, konnte er sich nach Chomutov und 1934 nach Prag Tschechoslowakei absetzen und war dort 1934 bis 1935 Mitglied der KPD-Emigrations-Leitung in der ČSR.
  • 1935 wurde er Redakteur der in Brüssel erscheinenden KI-Korrespondenz »Rundschau« (Ps. »Brenner«)
  • Im Oktober 1936 wechselte er nach Zürich, wo er als Gewerkschafts-Emigrant anerkannt wurde.
  • Er wurde Mitarbeiter der Züricher Museumsgesellschaft.
  • Er wurde Funktionär der KPD-Abschnittslleitung Süd; Chefredakteur der KPD-Zeitungen »Süddtschen Information« , die ab 1938 »Süddeutsche Volksstimme« betietelt wurde und zur Verteilung im Deutschen Reich produziert wurde..
  • Er war an Kontroversen über den Einsatz von Mitgliedern der KPD in Deutschen Reich beteiligt.
  • Seit 1939 pflegte er private Kontakte zu Noel Field.
  • Im Juli 1940 wurde er in Zürich verhaftet und bis 8. Mai 1945 in verschiedenen Schweizer Lagern interniert.
  • Von 1944 bis 1945 war er Chefredakteur der Zeitschrift »Freies Deutschland« Schweiz.
  • Ab Juni 1945 war er Sekreträr der KPD München machte Öffentlichkeitsarbeit.

8. August 1945 Aktionsgemeinschaft zwischen SPD und KPD[Bearbeiten]

  • Er war Mitbegründer. der »Aktionsgemeinschaft SPD-KPD München«;
  • Am 8. August 1945, zur Zeit der de:Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki beschlossen im Arbeitsministerium in München, Mitglieder der SPD und der KPD eine Aktionsgemeinschaft von SPD und KPD.
  • Eine Gemeinsame Erklärung die, das am 2. August 1945 vereinbarte de:Potsdamer Abkommen goutiert wurde von de:Albert Roßhaupter, de:Wilhelm Hoegner, Johann (Hans) Schmidt (*11. August 1872 in Falkenau; † 4. September 1950 in ebenda) war vom 6. August 1945 bis 19. März 1946 kommissarischer Oberbürgermeister der Stadt Fürth, Karl Kröpelin (* 12. September 1893 in Velgast; † 20. März 1977 in München), de:Christian Roith für die SPD und de:Ludwig Ficker, Alois Pfaller, Josef Hirsch, Bruno Goldhammer für die KPD unterzeichnet.[1]
  • Der von der Militärregierung eingesetzte Ministerpräsiden de:Fritz Schäffer, empfahl sich als pragmatischer Funktionär einer unpolitischen fachmännische Notstandserwaltung, die eine baldige Zulassung von Parteien gestört hätte und führte an, dass eine rasche parteipolitische Demokratisierung des politischen Lebens unter den proletarisierenden Auswirkungen des Kriegsendes einen Linksrutsch herbeiführen könnte. Schäffer wurde am 28. September 1945 von der usamerikanischen Militärregierung durch de:Wilhelm Hoegner aus Bayrischer Ministerpräsident ersetzt womit eine Weichenstellung zur Formaldemokratie gestellt wurde.

Zulassung der KPD in ganz Bayern[Bearbeiten]

  • Im Januar 1946 erhielt Bruno Goldhammer als Parteisekretär der KPD in München von der amerikanischen Militärregierung die Zulassung der Partei für ganz Bayern.
  • Bruno Goldhammer engagierte sich für eine Sozialistische Einheitspartei Deutschlands in Bayern.
  • Von 1945 bis 1947 war er 2. Sekretär der KPD Bayern.
  • Er war Chefredakteur der »Bayrischen Volksstimme«.
  • Im Juni 1946 wurde er von einem usamerikanischen Militärgericht zu 4 Monaten Haft wegen »verbotenem Zonengrenzübertritts« verurteilt, da er im Februar 1946 an einer KPD-Parteikonferenz in Berlin teilgenommen hatte. Die Haft verbüßte er in der JVA Landsberg am Lech.
  • Im Jaunar 1947 nach Berlin, dort bis April 1947 Lehrer am 1. Journalistenlehrgang der PHS u. Mitarb. der ZV für Volksbildung der SBZ.
  • Im Februar 1947 als OdF an-, März 1951 aberkannt.
  • Später war er Leiter des Nachrichtendienstes des Berliner Rundfunks, 1948/49 Chefred. u. 1949 stellv. Intendant des Berliner Rundfunks; Rüge vom ZK wegen »mangelnder ideol. Wachsamkeit«;
  • Oktober 1949 Leiter der Abt. Meinungsforschung im Amt für Information bzw. der HV Information, 1950 stellv. Ltr. der Presseabt. des Amtes.
  • Am 24. August 1950 wurde er aus der SED ausgeschlossen und wegen seiner »Verbindung zu Noel H. Field u. diesbezügl. Aussagen im Budapester Rajk-Prozeß« verhaftet.
  • Ein Auslieferungsgesuch der ung. Behörden wurde abgelehnt; 1950 – 53 U-Haft in versch. MfS-Gefängnissen, ab Apr. 1951 in sowj. Gewahrsam (in der DDR); Mitte 1953 von den sowj. Geheimdienstorganen an das MfS überstellt; April 1954 vom OG zu zehn Jahren Zuchthaus wegen angebl. »Agententätigkeit« verurteilt; 1954 – 28.4.1956 Haft im Zuchthaus Brandenb.; Entlassung nach Berlin; Juni 1956 Mitarb. der Red. des Verlags Zeit im Bild (Dresden); Abschluß der FS für Journalistik; Okt. 1956 öffentl. rehabil.; Juni 1957 Chefred. der Ztg. »Freiheit« (Halle); Juli 1957 Schlaganfall; 1958 Medaille für Kämpfer gegen den Fasch.; seit 1958 wieder Red. Zeit im Bild (Dresden); dort seit 1959 Mitgl. der BPO-Ltg.; arbeitete bis 1971 als Ltr. der Nachwuchsausbildung des Verlags; Mitarb. in der Kommission »Zur Erforschung der Geschichte der dt. Arbeiterbew.« in Dresden; 1970 VVO;
  • Anfang Januar 1948 wurde er in die Zentralverwaltung für Volksbildung nach Berlin in der Sowjetzone berufen.
  • Im Dezember 1949 wurde er Leiter des Amtes für Nachrichten-Kontrolle im ostdeutschen Informationsministerium.
  • Er hatte auch einen Lehrauftrag an der Humboldt-Universität.

[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Noch während das Kabinett Schäffer amtierte, hatten seit Juni in München zwischen SPD und KPD Gespräche begonnen, die am 8. August – vor der Parteienlizensierung – zu einer Vereinbarun über den Abschluß einer Aktionsgemeinschaft geführt hatten. Vgl.: Max Spindler, ‎Alois Schmid , Das neue Bayern: Staat und Politik, 2003, S. 675 Albert Roßhaupter schrieb dem Bayerischen Ministerpräsidenten de:Fritz Schäffer am 7. August 1945 stolz: „Ich beehre mich mitzuteilen, dass das Bayerische Arbeitsministerium seine neuen Diensträume an der Winzererstraße in der ehemaligen Zahlmeisterschule (rechter Flügelbau) bezogen hat. Die Anschrift lautet: Bayerisches Arbeitsministerium, München 13, Winzererstraße 9.“[1] Am 22. Juli 1944 bei Plattformverhandlungen zwischen Funktionären der SPD, KPD und der ehemaligen BVP hatte das Arbeitsministerium noch die Adresse Ludwigstraße 28 4.1. Protokoll über Plattformverhandlungen zwischen Funktionären der SPD, KPD und der ehemaligen BVP am 22. Juli 1945 in München
    • Auf Einladung des Arbeitsministers Roßhaupter ( SPD ) fanden sich sämtliche Geladenen ein : SPD : Roßhaupter , Arbeitsminister Dr. Hoegner , Staatsanwalt KPD : Josef Hirsch , Stadtrat Ludwig Ficker Bruno Goldhammer
    BVP : de:Emil Muhler Stadtpfarrer, Dr. Bauer Arzt, de:Rudolf Schwarzer, Helmrich. Ehm. M.d.R. ... An der Sitzung am 8. August 1945 nahm de:Gustav Schiefer als Gast und zur Information für die Gewerkschaft teil. Genosse Roßhaupter eröffnete die Sitzung mit der Feststellung, dass diesmal keiner von den ehemaligen Angehörigen der BVP anwesend sei, nachdem in der letzten Sitzung ausdrücklich festgestellt worden war, dass auf jeden Fall am 8. August das bisherige Resultat der Plattformverhandlungen festgelegt werden sollte. Hans-Joachim Krusch: Irrweg oder Alternative? Vereinigungsbestrebungen der Arbeiterparteien 1945/46 und gesellschaftspolitische Forderungen, Bonn 1996, 270 S. 1996, S. 87
  2. Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?", [2]