Blindspot (Verein)

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Blindspot
Zweck: Nationale Förderorganisation für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung
Vorsitz:
Gründungsdatum: 2005
Sitz: Bern, SchweizSchweiz Schweiz
Website: www.blindspot.ch

Blindspot ist eine nationale Förderorganisation für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung mit Sitz in Bern. Die inklusiven Projekte richten sich an Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung in der ganzen Schweiz.

Entstehung und Geschichte[Bearbeiten]

Blindspot wurde 2005 von Jonas Staub gegründet. Der Verein startete ein erstes inklusives Projekt – ein Wintersportcamp für Jugendliche mit und ohne Behinderung. Neben dem Inklusionsgedanken stand von Anfang an auch die Erkenntnis, dass gemeinsame Erlebnisse grossen Spass machen und sowohl Kinder und Jugendliche mit wie auch ohne Behinderung voneinander lernen und profitieren können.

Bereits ein Jahr später erweiterte Blindspot sein Angebot: 2006 fand das erste Herbstcamp statt, welches bis 2011 durchgeführt wurde. Nebst klettern konnten Kinder und Jugendlichen auch biken. Das Projekt wurde fünf Mal in verschiedenen Bergregionen in der Schweiz und Italien durchgeführt und hatte insgesamt 120 Teilnehmende.

Ein Meilenstein im Bezug auf die Finanzierung der Projekte und Professionalisierung der Arbeit von Blindspot bedeutete ab 2007 die Zusammenarbeit mit der Laureus Stiftung Schweiz. Aus dieser Zusammenarbeit entstand unter anderem das Projekt Laureus Metro Sports by Blindspot, welches ab 2011 in Aarau, Basel, Bern, Luzern und Zürich durchgeführt wird.

2009 lancierte Blindspot mit dem Sommercamp Cooltour ein weiteres Projekt. Dieses wurde auf Initiation von Blindspot in Zusammenarbeit mit diversen nationalen und regionalen Partnern aus dem Jugend-, Kultur- Gesundheits- und Sozialbereich entwickelt.

Projekte[Bearbeiten]

Blindspot ist die erste Organisation in der Schweiz, die sich explizit für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung einsetzt. Das pädagogische Konzept und die partizipative, inklusive und zielgruppennahe Vorgehensweise sind innovativ und schweizweit einzigartig. Projekte werden nur durchgeführt, wenn sie sowohl für Kinder und Jugendliche mit wie auch ohne Behinderung attraktiv sind. Somit verfügt Blindspot über eine breite praktische Erfahrung, aus der Theorien entwickelt werden, welche an Seminaren und Vorträgen in Hochschulen (z.B. HSLU) mit Experten und Auszubildenden geteilt werden.

Cooltour[Bearbeiten]

Cooltour ist ein Sommerlager für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung zwischen 10 und 19 Jahren. Es findet jedes Jahr in den Sommerferien in Bern statt. Die Teilnehmenden übernachten zusammen in einer Zeltstadt und besuchen ein modulartiges Programm, das sie selbst zusammenstellen können.

Wintercamp[Bearbeiten]

Das Wintersportcamp richtet sich an Jugendliche sowie junge Erwachsene mit und ohne Behinderung und sozialer Auffälligkeit ab 15 Jahren. Alle Teilnehmenden werden von Blindspot professionell begleitet und betreut. Die Instruktoren haben sowohl eine wintersporttechnische als auch eine behinderungsspezifische Ausbildung als Wintersportlehrer (Snowboarden und Skifahren). Teilnehmende mit einer Blindheit oder Sehbehinderung können so Unmögliches möglich machen – zum Beispiel über eine Schanze springen.

Winterwochenende[Bearbeiten]

Als Ergänzung zum Wintercamp können Fortgeschrittene und Könner im Bereich Ski oder Snowboard ohne Behinderung und mit einer Sehbehinderung / Blindheit ab 16 Jahren an jeweils 3 Wochenenden zusammen Ski oder Snowboarden. Dies ist gerade für Wintersportbegeisterte mit Behinderung ein wertvolles und unkompliziertes Angebot.

Laureus Metro Sports by Blindspot[Bearbeiten]

Laureus Metro Sports by Blindspot ist ein Projekt mit einem einzigartigen Konzept zur Integration von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung sowie sozialer Auffälligkeit im Alter zwischen 8 und 17 Jahren. Das Projekt führt junge Menschen mit unterschiedlichen Voraussetzungen durch sportliche und kulturelle Aktivitäten zusammen und fördert den Abbau von Barrieren. Damit leistet es einen wichtigen Beitrag zur Inklusion im sozialen Miteinander.

Schirmherr des Projektes ist Nationalrat Christian Lohr. Das Projekt wird regelmässig von Prominenten wie ex-Trainer der Schweizer Fussballmanschaft Ottmar Hitzfeld, Sänger Baschi, Olympiasieger Gian Simmen, Stéphane Chapuisat, Steff la Cheffe, Knackeboul u.v.m. besucht.

No Limits[Bearbeiten]

Kinder und Jugendliche mit Behinderung können wegen fehlender professioneller Begleitung oft nicht mit ihrer Familie, Freunden oder Kameraden den Wintersport geniessen - sie gehen entweder in ein separatives Camp oder müssen ganz darauf verzichten. Ergänzend zum Wintercamp und den Wintersportwochenenden vermittelt Blindspot durch No Limits seit mehreren Jahren spezifisch ausgebildete Wintersportlehrer als Begleitpersonen. Von diesem Angebot können Kinder und Jugendliche mit einer Sehbehinderung oder Blindheit im Rahmen von Klassenlagern, Skilagern oder auch für einzelne Tage profitieren.

Kinder und Jugendliche mit anderen Behinderungen, welche integriert zur Schule gehen und ein Klassenlager besuchen, können ebenfalls begleitet werden.

Inklusion macht Schule[Bearbeiten]

Das Projekt „Inklusion macht Schule“ vernetzt existierende Strukturen und Schlüsselpersonen im behinderten- und nichtbehinderten-Bereich zweier deutschschweizer Städte und führt Sensibilisieruns- und Projektarbeit mit Kindern durch.

Leitgedanken[Bearbeiten]

Blindspot fördert durch seine inklusiven Angebote im Freizeit-Bereich integrative Prozesse, um Inklusion zu ermöglichen. Die Kinder- und Jugendprojekte werden zusammen mit lokalen und nationalen Partnern professionell vorbereitet und durchgeführt. Blindspot setzt auf die Fähigkeiten aller Teilnehmenden und leistet je nach Bedürfnis individuelle Begleitung.

Ziele[Bearbeiten]

Blindspot setzt sich für eine Gesellschaft ein, in der Inklusion in allen Strukturen als Selbstverständlichkeit gelebt wird. Menschen mit einer Behinderung sollen ebenso wie Menschen ohne Behinderung selbstbestimmt und aktiv am Leben teilhaben. Blindspot glaubt an den Mehrwert der Vielfalt und fördert Gemeinsamkeiten von Menschen mit unterschiedlichen Voraussetzungen.

Somit engagiert sich Blindspot aktiv für die Zielerreichungen der BRK (UN-Behindertenrechtskonvention) und der faktischen Einhaltung des BehiG.

Arbeitsweise[Bearbeiten]

Die Projekte von Blindspot schaffen Plattformen, dank denen sich Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung sowie sozialer Auffälligkeit begegnen, voneinander lernen und miteinander Spass haben können. Barrieren werden auf unkomplizierte und natürliche Weise abgebaut und alle Beteiligten werden zum Umdenken angeregt. Unter Miteinbezug der Teilnehmenden, deren Eltern bzw. Bezugspersonen sowie den freiwilligen und angestellten Mitarbeitenden werden die Projekt laufend weiterentwickelt. Die Beziehungspflege und der Austausch mit Schlüsselpersonen und –institutionen findet über das ganze Jahr statt. Eine Sensibilisierung der Öffentlichkeit findet durch eine aktive Öffentlichkeits-Kommunikation statt.

Da Erkenntnisse und praktische Erfahrung im Bereich Inklusion in der Schweiz rar sind, sind alle Blindspot-Projekte gleichzeitig auch eine Art „Forschungsplattform“, aus der Erkenntnisse gezogen werden können. Diese werden mit der Öffentlichkeit geteilt; z.B. durch Seminare und Vorträge in verschiedenen Schweizer Hochschulen.

Finanzierung[Bearbeiten]

Blindspot ist eine Nonprofit-Organisation. Die Teilnahme-Beiträge sind bewusst tief gestaltet, um auch finanziell finanziert seine sozialen Projekte vor allem durch private Stiftungen, Spendengeldern und Unterstützungsgelder vom Bund.

Förderer, Partner und Unterstützer (Auswahl)[Bearbeiten]

Blindspot nennt auf seiner Webseite die folgenden Förderer. Eine unabhängige Bestätigung dafür liegt nicht vor.

Förderer[1][Bearbeiten]

Stiftung Mercator Schweiz, Bundesamt für Sozialversicherungen, Schweizerischer Blinden- und Sehbehindertenverband, Plusport Behindertensport Schweiz, Stiftung Denk an mich

Partner[2][Bearbeiten]

Kindermuseum Creaviva, Zürcher Hochschule der Künste, Infoklick.ch, Jungwacht Blauring

Unterstützer[3][Bearbeiten]

Coop (Schweiz), Migros, Rivella AG

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

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