Bertschinger - Familiengeschichte

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Im Jahre 1329 tauchte der Name Bertschi von Swabendingen erstmals in einer Urkunde auf.[1]. Swabendingen steht für das heutige Schwamendingen nördlich der Stadt Zürich (Kreis 12). Es war ursprünglich eine alemanische Siedlung, welche erstmals urkundlich im Jahre 874 erwähnt wurde[2]. Der damalige Eigentümer hatte den Hof an das Zürcher Gotteshaus (Kloster) St. Felix & Regula (heute Grossmünster) vermacht. Der Name Bertschi kommt von Bertsch bzw. Berchtold, althochdeutsch Berachtold. Der Name ist zusammengesetzt aus Berat und Waltan. "Berat" heisst glänzend und "waltan" Gewalt haben. Die Rufnamen Berchtold, Berthold, Berchtold usw. waren damals in Süddeutschland und Nordschweiz sehr beliebt. Dies rührt von den Schwäbischen Herzögen und insbesondere Berthold von Zähringen ab, welche von etwa 1000 bis 1218 beidseits des Rheins herrschten. Die Zähringer Burg befindet sich bei Freiburg im Preisgau (südwestlicher Schwarzwald. Der Zürichgau bzw. die Stadt Zürich gehörten damals zum östlichen Herzogtum Schwaben.[3].

Der Sohn von Bertschi von Schwamendingen war vermutlich Ruodolf Bertschinger. Er wurde 1376 in zwei Urkunden als Zeuge erwähnt[4][5].

Ruodolf Bertschinger hatte sehr wahrscheinlich mehrere Söhne, welche als Gebrüder Bertschinger (Johans und Heinrich) in einer Urkunde erwähnt wurde. Der ältere war wohl Johans (Hans) Bertschinger. Die Brüder Hans und Heinrich Bertschinger wurde 1397 in Zürich eingebürgert (recepti in cives).

Johans Bertschinger (der Alte genannt) von Schwamendingen erschien 1406 und 1407 in verschiedenen Gerichtsurkunden.

Hans und Herman Bertschinger erscheinen im Zürcher Steuerrodel von Schwamendingen (Teil von Neumarkt, Zürich). Sie versteuerten ihren Hof mit einem ansehnlichen Betrag.

Johans Bertschinger der Alte von Schwamendingen erschien in einer Kaufurkunde für ein Haus in Schwamendingen von 1378[6]. Er vermachte gemäss einer Urkunde sein Gut und eine Schupisse in der Probstei im Jahre 1414 an seine Söhne Johans und Claus Bertschinger[7]. Die Probstei liegt (heute noch) bei Leimbach (westlich des heutigen Schiessstandes) in Schwamendingen. Die Probstei gehörte wie die kleine Kirche und das Kehlhaus (welche heute noch bestehen) zum St. Felix- und Regula-Stift Zürich (Grossmünster).

Johans (Hans) Bertschinger der Junge von Schwamendingen wird in mehreren Urkunden erwähnt.

Er hatte wohl die drei Söhne Herman (genannt Zan), Bertschi und Ruedi Bertschinger gemäss einer Urkunde von 1443[8].

Herman Bertschinger von Swabendingen taucht in Gössikon (Gemeinde Zumikon) 1450 als Zeuge auf[9].

Nach 1462 erscheinen die Bertschinger nicht mehr in Schwamendingen (Steuerrödeln oder sonstigen Urkunden). Sie sind sehr wahrscheinlich nach Zürich und Gössikon ausgewandert.

1504 erscheinen ein Hans Bertschiner und die Heini Bertschiners Junkfrow von Gössiken bi Zummingen (Zumikon) im Glückshafenrodel der Stadt Zürich[10]. An dieser Lotterie nahmen auch Jakob, Cleinhans, Annli und Barbeli Bertschiner aus Tübendorf (Dübendorf) teil. Auch ein Ruedi Bärtschiner von Pfafhausen nahm Teil.

1515 ein Bertschinger von Zumikon fällt als Reisläufer (Söldner) in der Schlacht von Marignano (Lombardei, Italien)

1573 unterzeichnen Jacob, Heinrich, Hans und Adreas Bertschinger zu Gössikon ein Erblehen-Revers um ihren daselbst gelegenen Hof [11]. Es handelt sich dabei um den Hof im heutigen Gössikon (Zumikon) Nr. 6 bis 12, der 1461 vom Zürcher Bürgermeister Hans Waldmann übernommen wurde (hingerichtet 1489).

Hans Heinrich Bertschinger wird 1633 im Kirchenbuch von Zumikon als Eigentümer des Hofs in Gössikon erwähnt[12]. Er war damals 60 Jahre alt, d.h. geboren 1573. Aufgrund der Kirchenbücher im Kanton Zürich, welche im Staatsarchiv Zürich aufbewahrt werden, lassen sich die Stammbäume der Bertschingers bis heute weiterverfolgen. Er hatte am 26. Oktober 1606 Anna Fenner von Itschnach (Küsnacht) geheiratet.

So tauchen die Namen Bertschinger erstmals auf in anderen Gemeinden:

Gossau (abstammend sehr wahrscheinlich aus Bertschikon bei Gossau / Zürcher Oberland), erste Erwähnung als Mechtildis de Bersinkon, filia Walteri de Bersinkon.[1]

Rapperswil (Kanton St. Gallen) unweit von Gossau wird ein 1368 ein Heinrich Bertschinger von Rapraswile und 1374 sowie 1384 dessen Witwe Margret (Margareta), Witwe des Rapperswiler Bürgers Heinrich Berssingers erwähnt.

Zürich Niederdorf: 1391 taucht ein Chünr. Berschinger du Friesin (von Friesberg bei Oerlikon / Schwamendingen) im Steuerrodel des Niederdorfs Zürich auf. 1400 und 1403 als Chuonrat (Konrad) bekannt. Möglicherweise war Uolrich Bertschinger, wohnhaft im Niederdorf, späterer Zunftmeister, sein Sohn. Er kommt in zahlreichen Urkunden von 1418 und 1460 vor. Am Glückshafen 1504 nahmen teil Peter Berschinger, der vischer im Niederdorf, sowie Uoli, Felix und Adam Bertschiner, Augustin Bertschingers sun (Sohn).

Fischenthal (möglicherweise aus Bertschikon (bei Wiesendangen) oder Bertschikon) seit 1467 als Hans Bertschikon.[1] Am Glückshafen 1504 nahm auch ein Hans Bertschinger von Bühl zu Wald (in der Nähe von Gibswil bei Fischenthal) teil.

An dieser Lotterie nahmen 1504 auch Jakob, Cleinhans, Annli und Barbeli Bertschiner aus Tübendorf (Dübendorf) teil.

Auch ein Ruedi Bärtschiner von Pfaffhausen beteiligte sich 1504 am Glückshafen.

Zürich Riesbach, heute Zürich Kreis 8: 1504 Michel, Barbenli und Adelheit sowie Margreth Bertschiner von Flüen (Flüh bei Riesbach) sowie Regenli Kul und Michel, Jos. Bertschiners efrow (Ehefrau) bzw. sein Sohn, nahmen am Glückshafen teil.

Zollikon ab 1562

Neftenbach (bei Winterthur) ab 1643 Hans Bertschinger, Ödhof, Neftenbach.[1]

Pfäffikon (Zürich) ab 1674.[1]

im Kanton Aargau besteht auch ein Familienstamm der Bertschinger: Lenzburg ab 1621 Daniel Bertschinger

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Zürcher Familiennamen, Zürcher Kantonalbank 1994.
  2. Zürcher Ortsnamen, Zürcher Kantonalbank, Zürich 1989.
  3. Wikipedia Zähringer
  4. Staatsarchiv VI.SW.A.1.:3
  5. Staatsarchiv C II 1, Nr. 414)
  6. Staatsarchiv C II 1, Nr. 412
  7. Staatsarchiv C II 1, Nr. 492
  8. Staatsarchiv C II 20, Nr. 96
  9. Staatsarchiv C 11 1, Nr. 633
  10. Staatsarchiv
  11. Staatsarchiv C III 13, Nr. 66
  12. Frei Beat, Wohnort: 8126 Zumikon, Zumikon 2009, Seite 25.
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