Bernd Erich Gall

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Bernd Erich Gall, 1995

Bernd Erich Gall (* 1956 in Birkenfeld bei Pforzheim, Baden-Württemberg) ist ein deutscher Maler und Konzeptkünstler. Bernd Erich Gall lebt und arbeitet in Karlsruhe.

Seine malerische Ausgangsposition waren in den 1980er-Jahren die „Neuen Wilden“. In den 1990er-Jahren kam es zu einem stilistischen Umbruch. Die grelle, kräftige, expressive Figuration wurde von einer kompositorischen Farbabstraktion abgelöst. Objekte und Installationen erweiterten sein künstlerisches Spektrum. Seine großformatigen Leinwandarbeiten bewegen sich gegenwärtig innerhalb einer geometrischen "Farbfeldmalerei“. Sein aktueller Zyklus „Playground“ rückt in die begriffliche Nähe des Colourfield Painting der 1950er-Jahre. Klare, kraftvolle Farbfelder erzeugen die für die Bildsprache notwendige Grundformel und grenzen sich deutlich von der Versinnbildlichung des Betrachtungsraums ab. Galls konzeptuelle Arbeitsweise tritt in den Arbeitsfeldern "Objekt, Installation, Neue Medien (Videokunst)" stark in den Vordergrund.

Trite Theatre Trippers, 1994 · Öl auf Leinwand · 140x190 cm
In Concert, 1994 · Oil on canvas · Öl auf Leinwand · 140x190 cm

Leben[Bearbeiten]

Bernd Erich Gall studierte von 1976 bis 1982 in Karlsruhe. Von 1986 bis 1997 arbeitete er an figurativen Zyklen („Wo-Man“, „Take Roses“). Ab 1997 ist er Herausgeber der Zeitschrift der infant, Zeitschrift aktueller Gegenwartskunst. Von 1997 - 1998 wurde die figurative Ausgangslage immer mehr durch eine expressive Abstraktion (Linie und Fläche) abgelöst („Faces“, „Voids“). Ab 1999 zeichnen sich seine Arbeiten durch eine in Linie, Fläche und Farbe reduzierte geometrische Farbfeldmalerei aus.

Canvas 500112 GreyOrange, 2005 · Öl auf Leinwand · 190x140 cm

Bibliografie[Bearbeiten]

Kataloge

  • Gall, Bernd Erich: She came here to seek shelter from biting winter winds. - Katalog, 62 S., 2015.
  • Gall, Bernd Erich: Tagebuch eines Idioten. - Katalog, 72 S., 2013.
  • Gall, Bernd Erich: Empty Rooms. - Katalog, 62 S., 2013.
  • Gall, Bernd Erich: Wand. - Katalog, 4-farb., 50 S., Karlsruhe 2012.[1]
  • Gall, Bernd Erich: Playground. - Katalog, 4-farb., 46 S., KA 2005.[2]
  • Zuehlke, Susanne; De Temple, Christoph; Gall, Bernd Erich: Synergetisch. - Katalog, 4-farb., 26 S., Karlsruhe 2001.
  • Gall, Bernd Erich: The End Of The Iron Age. - Katalog, 4-farb., 40 S., LA 2000.
  • Gall, Bernd Erich: Take Roses. - Katalog, 4-farb., 40 S., LA1997.
  • Gall, Bernd Erich: WO-MEN II. - Katalog, 4-farb., 42 S., LA 1995.
  • Gall, Bernd Erich: wo-man. - Katalog, 4-farb., 34 S., LA 1993.

Zeitschriften

  • der infant. - Zeitschrift aktueller Gegenwartskunst.
Memory Is An Elephant, 1999 · Objekt
  • 97/1: Take Roses · They said it made the job more dangerous.
  • 98/1: 8 till late shop · TV-Welten als Surrogat konsumtiver Daseins/Datenverluste.
  • 99/1: Assiduity In The Bee-House.
  • 99/2: Okzidentierung · Die Sonnenuntergangsrichtung als Lebensform (Dietmar Kamper).
  • 01/1: Discovery Channel · Click Here To Disappear Completely.
Canvas 50613 Capri, 2005 · Öl auf Leinwand · 190x140 cm

Essays

  • Gall, Bernd Erich: Discovery Channel - Click Here To Disappear Completely. Essay, dada-schriftenreihe, 12 S, 2001.
  • Gall, Bernd Erich: Zur Dialektik meiner Leinwandarbeiten. Katalog Take Roses, LA 1998.
  • Gall, Bernd Erich: 8 Till Late Shop · How to come into being. Der Infant 98/1, dada-Schriftenreihe, Pforzheim 1998.[3]
  • Gall, Bernd Erich: Take Roses. Der Infant 97/1, Pforzheim 1997.
  • Wesner, Rudolf: Wahrhaftigkeit des Spontanen - Zu den Leinwandarbeiten Bernd Erich Galls. Der Infant 97/1, Pforzheim 1997.
  • Littmann, Franz: Entrückung - Das Fremde oder vom Scheitern der Vernunft. Katalog WO-MEN II, LA 1995.
  • Rein, Ulrike: Frauenbilder - Eine kunstgeschichtliche Erinnerung. Katalog WO-MEN II, LA 1995.
  • Wellhöner, Frank: Basic Instinct - Von der archetypischen Befindlichkeit im künstlerischen Kosmos. Katalog WO-MEN II, LA 1995.
  • Gall, Bernd Erich: Flimmernde Sequenzen. Katalog WO-MEN II, LA 1995.

Sonstiges

  • beg56: homeless. Audio-CD, 9 paintings 4 homeless, OJ 050912, 2004.
  • beg56: funkyjob. Audio-CD, 9 paintings, OJ 070131, 2007.

Zitate[Bearbeiten]

  • „Und so definiert sich das aktuelle Geschehen als Ort, der bereits stattgefunden hat und als Zeit, die auf der Basis ihrer Koordinaten nicht existent ist. Canvas steht damit für eine andere, noch nicht eingelöste Wirklichkeit“ (Katalog "Playground", 2005).
  • „Die Begehung der Sinne entpuppt sich als das Befahren einer unendlichen Straße, deren Richtung, Fix- und Zielpunkte reine Hilfskonstruktionen darstellen. Eine Straße steht für Bewegung, sie lässt sich nicht (telemetrisch) markieren, und noch weniger definieren - nur durch sich selbst" (Essay "Discovery Channel · Click Here To Disappear Completely", 2001).
  • „I’m just another guy, und damit verabschiedet sich der Künstler in die gegenwärtige Raumkonstellation, in der Leere zur Freiheit wird" (Katalog "The End Of The Iron Age", 2000).
  • „Die leere Leinwand wird zum Sputnik der Ultima Ratio der Kunst/des Künstlers" (Katalog "The End Of The Iron Age", 2000).
  • „In der Gestaltung der Themen und Zyklen künstlerischer Arbeit entwickelt sich stets Hermetisches - etwas, in dem Ich sich schützt und bedingt. Jener endemische Raum ist das Bild. In ihm begegnen sich Aussage und Schweigen, Konstruktion und Chaos, Schein und Wirklichkeit" (Katalog "Take Roses", 1997).
  • „Die Bereitschaft zur beziehungslosen Selbstentblößung verleiht dem Maler gerade an jenem Ort eine dynamische Spannkraft. Dort, wo Ereignisse sich überschlagen, Sequenzen sich überlagern und Sekundenbilder sich prostituieren, entsteht ein Panoptikum der Gesellschaft, deren Erscheinungswelt nach bewusst subjektiver Darstellung schreit" (Katalog "wo-men II", 1995).
  • „Künstler und Rezipient bewegen sich auf einer Metaebene, auf der sie dem Rollentausch verfallen. Dahinter steckt keine Beliebigkeit sondern das irisierende Potential (Idiosynkrasiekredit) unstrukturierter, gedankenloser Begehungen" (Katalog "Wand", 2012).
  • „Der Künstler kann sich an jeden gewünschten Ort beamen und kann damit marginale Positionen beliefern. Das Grenzenlose wird für ihn zum genuinen Zufallspotential" (Katalog "Wand", 2012).

Leinwandarbeiten[Bearbeiten]

Objekte[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Playground, 2005
Wand, 2012
 Commons: Bernd Erich Gall – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Katalog Wand, 2012
  2. Katalog Playground, 2005
  3. Zeitschrift der infant, 1998
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