Bahnhof Waldrach

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Waldrach
Bahnhofsgebäude am Radweg (2008)
Bahnhofsgebäude am Radweg (2008)
Daten
Bauform Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung SWCH[1]
Eröffnung 1889
Auflassung 1998
Lage
Stadt/Gemeinde Waldrach
Land Rheinland-Pfalz
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 44′ 50″ N, 6° 44′ 29″ O49.7471116.74135Koordinaten: 49° 44′ 50″ N, 6° 44′ 29″ O
Höhe (SO) 159,5 m ü. NHN
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Rheinland-Pfalz
i16

Hochwaldbahn in Waldrach (1996)
Radweg im Bau am Bahnhofsgelände (2005)
Ehemaliges Bahnhofsgebäude (2021)

Der Bahnhof Waldrach in der Gemeinde Waldrach im Landkreis Trier-Saarburg (Rheinland-Pfalz) war ein Bahnhof an der Ruwertalbahn/Hochwaldbahn. Heute verläuft dort der Ruwer-Hochwald-Radweg.

Der Bahnhof lag zwischen Trier Hauptbahnhof und Hermeskeil am Streckenkilometer 7,3.

Geschichte[Bearbeiten]

Die Eröffnung der Bahnstation erfolgte am 15. August 1889.[2][3]

1893 wurde die Straße zwischen Waldrach und Hermeskeil (ehemalige Bundesstraße 52, später Landesstraße 149/L 151) über Neuhinkelhaus und Osburg-Neuhaus fertiggestellt.[4] Sie verband somit den Bahnhof Waldrach mit dem vorderen Osburger Hochwald.

Am Trierer Hauptbahnhof wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges der Personenverkehr am 25. Juli 1945 wieder aufgenommen, zunächst wurde nur die Strecke Konz-Karthaus – Waldrach über Ruwer befahren.[5] Der durchgehende Verkehr zwischen Trier und Hermeskeil wurde am 12. Dezember 1949 wieder aufgenommen.[6]

Der Personenverkehr zwischen Waldrach und Pluwig wurde zum 1. Juni 1984 eingestellt und der zwischen Trier Hbf und Waldrach zum 27. September 1985. Der Güterverkehr zwischen Waldrach und Hermeskeil wurde 1991 und zwischen Trier-Ruwer und Waldrach 1998 eingestellt.

Nach dem Verkauf der Strecke durch die Deutsche Bundesbahn erfolgte am 14. September 2004 in Waldrach der Erste Spatenstich für den neuen Radweg, dem teuersten und größten Radwegprojekt, das je in Rheinland-Pfalz in Angriff genommen worden sei lt. Staatssekretär Günter Eymael. Anwesend waren auch der Trier-Saarburger Landrat Richard Groß, die Geschäftsführer der DB Services Immobilien sowie weitere Gäste.[7][8] 2006/07 wurde der Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse fertiggestellt.

In unmittelbarer Nähe des Bahnhofes verlief einst die Römische Ruwerwasserleitung.

Bahnhofsanlage und Umfeld[Bearbeiten]

Der Bahnhof war mit einem Stellwerk ausgerüstet und verfügte über ein Ladegleis (Gleis 1), zwei Durchgangsgleise (Gleise 2 und 3) und ein Überholungs- und Kreuzungsgleis (Gleis 4). Am südlichen Bahnhofsteil befand sich eine Doppelweiche, welche jedoch um 1965 durch zwei Einzelweichen ersetzt wurde. Das Stellwerk vom Typ Einheit Mw (Mechanisch mit Wechselstromblock) war ab 1916 in Betrieb.[1]

Das Empfangsgebäude des Bahnhofs mit angebautem Güterschuppen war in Backsteinbauweise errichtet. Es gleicht von der Bauart her beispielsweise dem Bahnhof Nonnweiler (Landkreis St. Wendel). Dies lässt darauf schließen, dass das Empfangsgebäude erst später in dieser Größe errichtet wurde und einen kleineren Vorgängerbau ersetzte.

Das Bahnhofsgebäude in der Bahnhofstraße (Teil der Landesstraße 149) ist heute ein Wohn- und Geschäftsgebäude. Der Bereich des früheren Bahnhofs wird von verschiedenen Buslinien angefahren.

Am Güterschuppen befand sich eine Laderampe und das Gleis 1 war mit einer Ladestraße mit zwei Lagergebäuden und einem Drehkran ausgestattet, welcher eine Tragfähigkeit von fünf Tonnen besaß. In der Verlängerung des Gleises 1 befand sich ein weiteres Lagergebäude nahe der Ruwer, dessen Gleisanschluss 1963 oder 1965 entfallen ist. Die Ladestraße wurde 1984 durch ein Wohn- und Geschäftshaus überbaut.

Innerhalb des Bahnhofsbereiches gab es drei Bahnübergänge. Der Bahnübergang im Südkopf und der mittlere Bahnübergang waren mit vom Stellwerk aus bedienbaren Vollschranken versehen, der nördlichste Bahnübergang war als Feldwegübergang mit Andreaskreuzen gesichert.

Weiterer Bahnhof[Bearbeiten]

Das Gelände des späteren Bahnhofes im Nachbarort Kasel mit dem Stationsgebäude aus dem Jahre 1905 gehörte ursprünglich zur Gemarkung Waldrach. 1929 erfolgte die Eingemeindung nach Kasel.[9]

Weblinks[Bearbeiten]

 Commons: Bahnhof Waldrach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 stellwerke.info
  2. Königliches Ministerium für öffentliche Arbeiten, Berlin: Eisenbahn-Verordnungs-Blatt Nr. 20 vom 19. August 1889, S. 249 f. (Bayerische Staatsbibliothek, München)
  3. Verordnungs- und Anzeige-Blatt der k.k. General-Direction der österr. Staatsbahnen Nr. 56 vom 4. September 1889, S. 774
  4. Alfons Dewald, Osburg - die Geschichte seiner Orts- und Pfarrgemeinde, Herausgeber Ortsgemeinde Osburg, 1978
  5. Sebastian Schnitzius: Entwicklung der Eisenbahn im Trierer Raum. Herausgegeben von der Deutschen Bundesbahn, 1984. S. 48
  6. Eisenbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Eisenbahndirektion Mainz vom 16. Dezember 1949, Nr. 58. Bekanntmachung Nr. 752, S. 333.
  7. bahntrassenradeln.de
  8. Signal auf Fahrt gestellt, Trierischer Volksfreund, 15. September 2004
  9. Als die Bahnhofstraße noch den Waldrachern gehörte, Trierischer Volksfreund, 12. April 2006
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