Bahnhof Katzweiler
Bahnhof Katzweiler | ||
---|---|---|
Daten | ||
Betriebsstellenart | Haltepunkt | |
Bahnsteiggleise | 1 | |
Eröffnung | 15. November 1883 | |
Lage | ||
Stadt/Gemeinde | Katzweiler | |
Land | Rheinland-Pfalz | |
Staat | Deutschland | |
Koordinaten | 49° 30′ 0″ N, 7° 42′ 4″ O49.5000677.700996Koordinaten: 49° 30′ 0″ N, 7° 42′ 4″ O | |
Eisenbahnstrecken | ||
Bahnhöfe in Rheinland-Pfalz |
Lautertalbahn Kaiserslautern–Lauterecken-Grumbach in der Ortsgemeinde Katzweiler. Er gehört der Bahnhofskategorie 7 der Deutschen Bahn an und verfügt über ein Bahnsteiggleis. Er liegt im Verbundgebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN) und ist Teil der Tarifzone 818.[1] Seine Anschrift lautet Eisenbahnstraße 2.[2]
Der Bahnhof Katzweiler ist ein Haltepunkt entlang derInhaltsverzeichnis
Lage[Bearbeiten]
Der Bahnhalt befindet sich am südöstlichen Ortsrand. Er verfügt über Parkplätze, Fahrrad-Stellplätze sowie über einen barrierefreien Zugang.[2]
Geschichte[Bearbeiten]
Planung und Bau der Lautertalbahn[Bearbeiten]
Erste Pläne, eine Bahnstrecke entlang der Lauter und anschließend des Glan bis hin zur Nahe zu errichten, gehen bis ins Jahr 1859 zurück, als sich ein „Comitee der Notabeln des Glan- und Lauterthales“ bildete. Zu seinen Mitgliedern gehörte unter anderem der Wolfsteiner Priester Philipp Hammer. Noch 1860 erschien in Kaiserslautern eine entsprechende Denkschrift. Diese Bestrebungen standen in Konkurrenz zu solchen, die die Errichtung einer Strecke entlang der Alsenz anstrebten.[3]
Obwohl die Alsenztalbahn bereits ab 1871 als durchgängige Hauptbahn auf vollständiger Länge eröffnet worden war und die Realisierung einer Strecke entlang der Lauter nur noch eine Chance als Lokalbahn besaß, ließ die Bevölkerung vor Ort nicht locker und verfocht weiterhin ihre Pläne.
1874 erfolgte eine erste Projektierung durch Bahntechniker. Trotzdem versuchte die bayerische Staatsregierung, das Projekt so lange wie möglich hinauszuzögern. Erst im Dezember 1877 gab sie dem Druck nach und beauftragte die Bahnverwaltung, die geplante Strecke durch das Lautertal aus Kostengründen als Sekundärbahn auszuführen. Die Erteilung der Konzession für den Bau und den Betrieb erfolgte am 9. Mai 1880.[4]
Weitere Entwicklung[Bearbeiten]
1888 erhielt der damalige Bahnhof eine zusätzliche Gleisverbindung.[5]
1922 erfolgte die Eingliederung des Bahnhofs in die neu gegründete Reichsbahndirektion Ludwigshafen. Im Zuge der Auflösung der Ludwigshafener Direktion wechselte er zum 1. Mai 1936 in den Zuständigkeitsbereich der Direktion Saarbrücken.[6] Nach dem Zweiten Weltkrieg gliederte man den Bahnhof in die Bundesbahndirektion Mainz ein, der alle Bahnlinien innerhalb des neu geschaffenen Bundeslandes Rheinland-Pfalz zugeteilt wurden. Bereits 1971 gelangte er im Zuge der Auflösung der Mainzer Direktion in den Zuständigkeitsbereich ihres Saarbrücker Pendants.
Der Bahnhof wurde zwischenzeitlich zum Haltepunkt zurückgebaut. Im Jahr 2000 wurde er wie die gesamte Westpfalz zunächst Teil des Westpfalz-Verkehrsverbundes (WVV), ehe dieser sechs Jahre später im Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) aufging.[7] Ende 2006 wurde außerdem der Bahnsteig modernisiert.[8]
Bauwerke[Bearbeiten]
Empfangsgebäude[Bearbeiten]
Der Bahnhof besaß ein zweistöckiges Bahnhofsgebäude, dessen erstes Stockwerk verputzt war und der drei Dachgauben besaß. Für den Bahnbetrieb spielt es inzwischen keine Rolle mehr. Anfang der 1990er Jahre war vorgesehen, in diesem eine Hausbrauerei unterzubringen, was während der Bauphase abgebrochen werden musste.[9][10]
Gleis | Nutzbare Länge | Bahnsteighöhe | Aktuelle Nutzung |
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1 | 120 m | 55 cm | Regionalbahn in Richtung Lauterecken-Grumbach und Kaiserslautern |
Verkehr[Bearbeiten]
Personenverkehr[Bearbeiten]
Unmittelbar nach Eröffnung der Bahnstrecke verkehrten zwischen Kaiserslautern und Lauterecken insgesamt drei Zugpaare, für die lediglich eine Garnitur benötigt wurde. Es gab keine Zugbegegnungen im Personenverkehr.[5][12] Da der nördliche Abschnitt der Glantalbahn Lauterecken–Odernheim im Jahr 1896 - die Durchbindung bis Staudernheim erfolgte ein Jahr später - als unmittelbare Fortsetzung der Lautertalbahn gebaut worden war, wurden die Züge entsprechend verlängert. Nachdem die Glantalbahn 1904 auf ihre vollen Länge eröffnet wurde, endeten beziehungsweise begannen die Züge wieder in Lauterecken.
Güterverkehr[Bearbeiten]
Im Güterverkehr besaß der Bahnhof nur eine sehr untergeordnete Bedeutung. Er war im Wesentlichen durch den Transport von Produkte aus der Landwirtschaft und Baustoffe geprägt; sein Ladegleis diente dementsprechend einem örtlichen Land- und Baustoffhändler.[13][14] 1990 wurde Katzweiler als Gütertarifpunkt geschlossen. Bereits einige Jahre zuvor hatte die Deutsche Bundesbahn den entsprechenden Anschluss gekündigt.[13]
Literatur[Bearbeiten]
- Hans-Joachim Emich, Rolf Becker: Die Eisenbahnen an Glan und Lauter. Selbstverlag, Waldmohr 1996, ISBN 3-9804919-0-0.
- Fritz Engbarth: 125 Jahre Eisenbahnen im Lautertal – Festschrift zum Jubiläumswochenende vom 20. bis 21. September 2008. 2008 (Online (PDF; 3,3 MB) [abgerufen am 18. November 2012]).
- Heinz Sturm: Die pfälzischen Eisenbahnen. pro MESSAGE, Ludwigshafen am Rhein 2005, ISBN 3-934845-26-6.
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ vrn.de: Regionales Schienennetz und Wabenplan. (PDF; 1,9 MB) Abgerufen am 12. Oktober 2013.
- ↑ 2,0 2,1 bahnhof.de: Bahnhofsprofil > Katzweiler. Abgerufen am 12. Oktober 2013.
- ↑ Hans-Joachim Emich, Rolf Becker: Die Eisenbahnen an Glan und Lauter. 1996, S. 12.
- ↑ Hans-Joachim Emich, Rolf Becker: Die Eisenbahnen an Glan und Lauter. 1996, S. 13.
- ↑ 5,0 5,1 Hans-Joachim Emich, Rolf Becker: Die Eisenbahnen an Glan und Lauter. 1996, S. 35.
- ↑ Hans-Joachim Emich, Rolf Becker: Die Eisenbahnen an Glan und Lauter. 1996, S. 49.
- ↑ kaiserslautern-kreis.de: Öffentlicher Personennahverkehr und Schülerbeförderung. Abgerufen am 9. März 2013.
- ↑ mwkel.rlp.de: Bahnhaltepunkt Katzweiler - Kühl: Haltepunkt mit moderner Ausstattung entstanden. Abgerufen am 12. Oktober 2013.
- ↑ Fritz Engbarth: 125 Jahre Eisenbahnen im Lautertal – Festschrift zum Jubiläumswochenende vom 20. bis 21. September 2008. 2008, S. 9.
- ↑ Hans-Joachim Emich, Rolf Becker: Die Eisenbahnen an Glan und Lauter. 1996, S. 103.
- ↑ deutschebahn.com: Bahnsteiginformationen Station Katzweiler. Abgerufen am 12. Oktober 2013.
- ↑ Fritz Engbarth: 125 Jahre Eisenbahnen im Lautertal - Festschrift zum Jubiläumswochenende vom 20. bis 21. September 2008. 2008, S. 10.
- ↑ 13,0 13,1 Fritz Engbarth: 125 Jahre Eisenbahnen im Lautertal – Festschrift zum Jubiläumswochenende vom 20. bis 21. September 2008. 2008, S. 25.
- ↑ Fritz Engbarth: 125 Jahre Eisenbahnen im Lautertal - Festschrift zum Jubiläumswochenende vom 20. bis 21. September 2008. 2008, S. 122.