Antibolschewistenfonds

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Auf einer Sitzung von 50 Spitzen der deutschen Industrie-, Handels- und Bankwelt wurde am 10. Januar 1919 im Berliner Flugverbandshaus mit 500 Millionen Mark der Antibolschewistenfonds zur Bekämpfung des Bolschewismus gegründet.

Der Direktor der Deutschen Bank, Paul Mankiewitz hatte diese Sitzung einberufen, um durch den Vortrag Eduard Stadtlers „Bolschewismus als Weltgefahr“ die anwesenden Kapitalvertreter von der Notwendigkeit zum handeln zu überzeugen. Paul Mankiewitz beteiligte sich bereits am 28. November 1918 mit 5000 Mark in Bar als "Gabe der Deutschen Bank", an der Gründungsfinanzierung der Antibolschewistischen Liga Stadtlers. Sie trug den Tarntitel "Generalsekretariat zum Studium und zur Bekämpfung des Bolschewismus" [1]

Die historische Summe von 500 Millionen Mark wurde auf dem Wege einer freiwilligen Selbstbesteuerung durch die Industrie-, Handels- und Bankorganisationen auf die gesamten deutschen Unternehmen umgelegt. Ein neu gebildetes Kuratorium verwaltete die Gelder. Dem früheren Russlandvertreter von Hugo Stinnes, dem Vertrauensmann K.F., wurde laut Stadtler, dieser sog. Antibolschewismusfond der deutschen Unternehmerschaft, zur Betreuung und Verteilung der von nun an fließenden großen Summen anvertraut.

"Mit den 500 Millionen des sog. Antibolschevismusfond der deutschen Unternehmerschaft wurden finanziert:[2]

Zwei Tage nach der entscheidenden Millionenspende der Unternehmerschaft, am 12. Januar, besuchte Stadtler den Kommandeur Pabst von der Garde-Kavallerie-Schützen-Division im Berliner Hotel Eden und überzeugt diesen von der "Notwendigkeit" der Ermordung der Führer der Sozialisten Karl Radek, Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg. Auch die Freikorps erhielten Gelder von der Antibolschewistischen Liga. Mit den Geldern wurden unter anderem Belohnungen zur Festsetzung und Ermordung von Spartakisten bezahlt.

Literatur[Bearbeiten]

  • Reinhard Kühnl: Der deutsche Faschismus in Quellen und Dokumenten. Pahl-Rugenstein, 1977, ISBN 3-7609-0305-3.
  • Gerhard Schulz: Aufstieg des Nationalsozialismus: Krise und Revolution in Deutschland. Propyläen-Verlag, 1975, ISBN 3-549-07309-7.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Eduard Stadtler, "Als Antibolschewist 1918-1919", "Erinnerungen" Neuer Zeitverlag GmbH, Düsseldorf, 1935 S.12-13)
  2. Stadtler S.49
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