Amantu

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Es gibt neben der kurzen Formel des islamischen Glaubensbekenntnisses, genauer „Zeugnis“ (schahāda)[1] oder (in der kürzesten Fassung) „das Wort des Einsheitsbekenntnisses[2], kalimat at-tauhīd[3] genannt, auch ein mit dem arabischen Wort āmantu „ich glaube“ (vgl. lateinisch Credo, „ich glaube“) beginnendes detailliertes Glaubensbekenntnis, das nach dem Eingangswort als Āmantu (türkisch Âmentü) bezeichnet “wird.[4] Der Text lautet (in einer der leicht unterschiedlichen Varianten):[5]

„Ich glaube an Gott (Allāh) und seine Engel und seine Schriften und seine Gesandten und an den Jüngsten Tag und an die Bestimmung, ihr Gutes und ihr Schlechtes, duch Gott – er ist erhaben! –, und an die Erweckung nach dem Tod.“ – Arabisch: Āmantu bi-llāhi wa-malā’ikatihī wa-kutubihi wa-rusulihī wal-l-yaumi l-āchiri wa-l-qadari chairihī wa-scharrihī mina-llāhi ta‘ālā wa-l-ba‘thi ba‘da l-maut.

Das Āmantu wird oft kalligrafisch in Form eines Schiffes der Rettung (türkisch: Âmentü gemisi, das Āmantu-Schiff) dargestellt.[6]

Literatur[Bearbeiten]

Europäische Sprachen:

  • Maulānā Muḥammad ʿAlī: Die Religion des Islām, Colubus, Ohio, 1994.
  • Muhammad Hamidullah: Der Islam, Geschichte, Religion, Kultur, Aachen 1984.
  • Abdul Aziz Kamal: Everyday Fiqh, Band I, Lahore 1979.
  • Hassan Massoudy: Calligraphie arabe vivate, Paris: Flammarion, 1981
  • Mehmet Soymen: Kleiner islamischer Katechismus, übersetzt von Hulusi Ahmed Schmiede, Ankara 1982.
  • Marco Schöller (Übersetzer, Kommentator): Al-Nawawī, Das Buch der Vierzig HadĪthe, Frankfurt a.M.: VErlag der Weltreligionen, 2007, S. 735-736

Arabisch, Türkisch, Urdu:

  • Ömer Nasuhi Bilmen: Büyük İslam İlmihâli, Istanbul: Bilmen Basım ve Yayınevi, 1964. (Türkisch)
  • Münif Çelebi: Kur’an Dili Alfabesi ve Okuma Kaideleri Tecvid ve Namaz, Ankara 1976. (Türkisch-Arabisch)
  • ʿAksī Ašrafī Namāz-i kāmil mutarǧam, Naī Dihlī (Neu Delhi), Ḥażrat Niẓāmu-d-dīn 13: Salīm Buk Ḍipō, o.J. (Kurze Glaubens- und Gebetslehre auf Urdu; Rezitationstexte Arabisch mit Urdu-Übersetzung)
  • Muḥammad Kifāyatullāh: Taʿlīmul-islām, kāmil, Dihlī (Delhi): Kutubḫāna-i ʿAzīziyya, o.J., S. 2 (Urdu).
  • Ali Fikri Yavuz: Açıklamalı-Muamelâtlı İslam İlmihali – İslam Fıkhı ve Hukuku, Istanbul: Çile Yayınevi, 1414/1993. (Türkisch)
  • Abdullah Yeğin, İsmail Hekimoğlu (et alii): Osmanlıca-Türkçe Ansiklopedik Büyük Lûgat. Istanbul: Türdav, 1985.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Der korrekte Wortlaut der Schahāda ist: asch'hadu an lā ilāha illā-llāh, wa-asch'hadu anna muhammadan rasūlu-llāh – „Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer (dem einen) Gott, und ich bezeuge dass Muhammad der Gesandte Gottes ist.“ – Variante: „... dass Muhammad sein Knecht und sein Gesandter ist (anna muhammadan ʿabduhū wa-rasūluh).“ Text bei Abdul Aziz Kamal, Everyday Fiqh, Band I, Lahore 1979, Seite 9-10; Muḥammad Kifāyatullāh, Taʿlīmul-islām, kāmil, Dihlī (Delhi): Kutubḫāna-i ʿAzīziyya, o.J., S. 2 (Urdu); Muhammad Hamidullah, Der Islam, Geschichte, Religion, Kultur, Aachen 1984, S. nnn; Ömer Nasuhi Bilmen, Büyük İslam İlmihâli, Istanbul: Bilmen Basım ve Yayınevi, 1964, S. 9; Ali Fikri Yavuz, Açıklamalı-Muamelâtlı İslam İlmihali – İslam Fıkhı ve Hukuku, Istanbul: Çile Yayınevi, 1414/1993, S. 17; Mehmet Soymen: Kleiner islamischer Katechismus, übersetzt von Hulusi Ahmed Schmiede, Ankara 1982, S. 25.
  2. Tauḥīd bedeutet Eins-heits-bekenntniss (so genau!), d.h. das Bekenntnis, dass es nur einen Gott gibt“, Monotheismus; vgl. Marco Schöller (Übers., Komm.), Al-Nawawī, Das Buch der Vierzig HadĪthe, Frankfurt a.M.: Verlag der Weltreligionen, 2007, S. 735-736; ebenso Richard Gramlich, (Genaue Angabe wird ergänzt), S. nn) Die übliche Übersetzung mit "Einheitsbekenntnis" ist nicht genau, denn nicht eine „Einheit“ Gottes wird bekannt, sondern dass er eins (aḥad) ist, also seine Einsheit (M. Schöller), Einzigkeit. Diese Kurzformel wird auch als īmān mudschmal, „kurzgefasste (Darlegung) des Glaubens“ bezeichnet, vgl. Maulānā Muḥammad ʿAlī, Die Religion des Islām, Colubus, Ohio, 1994, S. 108.
  3. Der Wortlaut dieser kurzen Formel, der kalima (auch kalima tayyiba, das „gute Wort“ genannt) ist: lā ilāha illā-llāh, muhammadun rasūlu-llāh – „Es ist kein Gott außer (dem einen) Gott; Muhammad ist der Gesandte Gottes.“ Muḥammad Kifāyatullāh, Taʿlīmul-islām, kāmil, S. 2 (Urdu); ʿAksī Ašrafī Namāz-i kāmil mutarǧam, Naī Dihlī (Neu Delhi), Ḥażrat Niẓāmu-d-dīn 13: Salīm Buk Ḍipō, o.J., S. 4; Mehmet Soymen: Kleiner islamischer Katechismus,, übersetzt von Hulusi Ahmed Schmiede, Ankara 1982, S. 8. Kalligrafische Darstellungen sind sehr häufig; die des türkischen Kalligrafen Hamid Aytaç (Hâmid el-âmidî) aus dem Jahre 1399 nach der Hidschra (ca. 1979) ist abgebildet bei Hassan Massoudy, Calligraphie arabe vivate, Paris: Flammarion, 1981, S. 174.
  4. Das türkisch-osmanische Lexikon Osmanlıca-Türkçe Ansiklopedik Büyük Lûgat von Abdullah Yeğin et al. (Istanbul 1985) definiert Amentü wie folgt: „Bedeutet ‚Ich glaube‘ und ist der spezielle Name für den besonderen Wortlaut, der den Glauben der Gläubigen, die der sunnitischen Schule folgen, kurz zusammenfasst“ (S. 52).
  5. Text: ʿAksī Ašrafī Namāz-i kāmil mutarǧam, Naī Dihlī, S. 3; Muḥammad Kifāyatullāh, Taʿlīmul-islām, kāmil, pehlā ḥiṣṣa, S. 2, auch dūsrā ḥiṣṣa, S. 3 (Urdu); Münif Çelebi, Kur’an Dili Alfabesi ve Okuma Kaideleri Tecvid ve Namaz, Ankara 1976, S. 60: Âmentü duası. Dieses Credo wird (im Gegensatz zur kurzen kalima oder īmān mudschmal) auch als īmān mufassal, d.h. „detaillierte (Darlegung) des Glaubens“ bezeichnet; siehe Maulānā Muḥammad ʿAlī, Die Religion des Islām, Colubus, Ohio, 1994, S. 108; ʿAksī Ašrafī Namāz-i kāmil mutarǧam, S. 3; Abdul Aziz Kamal, Everyday Fiqh, Band I, Lahore 1981, Seite nnn; Muhammad Hamidullah, Der Islam, Geschichte, Religion, Kultur, Aachen 1984, S. nnn; Ömer Nasuhi Bilmen, Büyük İslam İlmihâli, Istanbul: Bilmen Basım ve Yayınevi, 1964, S. 9. Zur Deutung und Ableitung aus dem Koran siehe M: M. ʿAlī, Die Religion des Islām, S. 108-109.
  6. Eine kalligrafische Darstellung des Āmantu-Schiffs hier: [1] Āmentü gemisi.
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