Alle anderen sind nicht gleich anders

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Filmdaten
OriginaltitelAlle anderen sind nicht gleich anders
Plakat nichtgleichanders.jpg
ProduktionslandDeutschland
OriginalspracheDeutsch
Erscheinungsjahr2015
Länge90 Minuten
Stab
RegieOliver Langewitz
DrehbuchOliver Langewitz
ProduktionOliver Langewitz
MusikJamie Clarke’s Perfect
KameraBenjamin Herkert,
Lenny Lankovic,
Robert Fuge
SchnittBenjamin Herkert
Besetzung
  • Nadine Knobloch: Mara
  • Robert Maaser: Stefan
  • Brigitte Urhausen: Frau Lüdenstein
  • Hicran Araz: Aiche
  • Michelle Brubach: Ida
  • Bülent Ceylan
  • Najoua Benzarti
  • Shahrokh Dini
  • Hakim Ludin
  • Ibraimo Alberto
  • Rüstü Aslandur
  • Aliz Müller
  • James Clarke

Alle anderen sind nicht gleich anders (englischer Titel: One World – Different People) ist ein deutscher Dokumentarfilm des Regisseurs Oliver Langewitz aus dem Jahr 2015. Die Premiere fand am 28. März 2015 in der Kinemathek Karlsruhe statt.

Handlung[Bearbeiten]

Der Film dokumentiert Rassismus und das Leben verschiedener Menschen mit Migrationshintergrund in der deutschen Gesellschaft, die sich auch verstärkt mit der Integration von Menschen anderer Kulturen befassen. In dem Dokumentarfilm beleuchtet Oliver Langewitz „Hintergründe, (...) ohne zu sehr abzuheben“.[1] Zu Beginn des Films erlebt die Studentin Mara während einer Busfahrt eine rassistische Attacke auf einen jungen schwarzen Mann, dem sie zu Hilfe eilt. In Folge dessen möchte sie die Ursachen von Rassismus ergründen, was Rassismus überhaupt bedeutet, warum er im deutschen Alltag noch immer vorkommt und wie ihm begegnet werden kann.

Im Laufe ihrer Recherche spricht Mara mit Experten, die sich in ihrem beruflichen wie auch privaten Alltag mit ausländischen Mitmenschen und Rassismus beschäftigen. Zu den Interviewpartnern zählen unter anderem der Kulturwissenschaftler Klaus Jürgen Bade und die Soziologin Astrid Messerschmidt. Sie erklären, was unter Rassismus zu verstehen ist, wie er im jeweils historischen Kontext aufkommen konnte und welche menschlichen Ursachen ihm zugrunde liegen. Darüber hinaus berichten verschiedene Menschen, wann und vor allem wie sie Rassismus im Alltag erleben und wo die Grenzen verschwimmen zwischen dem Integrationswunsch und dem Anderssein.

Der Film begleitet verschiedene Integrations-Aktivisten wie Rüstü Aslandur, Aliz Müller vom Migrationsbeirat der Stadt Karlsruhe, Najoua Benzarti von der Islamisch Internationalen Frauengemeinschaft und den Theaterpädagogen Rusen Kartaloglu. Gezeigt werden sie mit ihrem integrativen Engagement bei einem Trommelkurs, Theaterseminar und einer Schülernachhilfe. Thematisiert wird dabei, wie oft unterschwelliger Rassismus vorkommt, „ohne dass man darüber nachdenkt“.[2] In diesem Kontext sprechen die Protagonisten von eigenen diskriminierenden Erfahrungen, wie sie damit umgehen und anderen ausländischen Bürgern Selbstbewusstsein vermitteln. Ein entscheidender Aspekt ist dabei, dass das Anderssein kein Hindernis sein muss, sondern das gesellschaftliche Miteinander bereichern kann.

Eine Besonderheit des Dokumentarfilms sind fiktionale Zwischensequenzen, zum Beispiel ein Eltern-Lehrer-Gespräch mit einer Kopftuch tragenden Schülerin oder die Recherche-Arbeiten von Mara. Mediale Sequenzen wie das Showprogramm von Bülent Ceylan, zeigen, dass bestimmte Klischees gerade auch aufgrund ihrer medialen Verbreitung die Gesellschaft und deren Bild über bestimmte Ethnien und Kulturen prägen. Als Zuspitzung der Handlung zeigt ein Nazi-Aufmarsch, wie präsent rassistische Aussagen in der deutschen Gesellschaft noch sind, laut hörbar und auf Plakaten nachzulesen. Gezeigt wird auch die teilnehmermäßig größere Gegendemonstration, angeführt von wichtigen politischen und kulturellen Vereinen aus Karlsruhe. In weiteren Interviews mit der Studentin Mara plädieren die Protagonisten für einen offenen Dialog über die Angst vorm Fremden, mögliche Ansatzpunkte wie die Karlsruher Wochen gegen Rassismus und eben auch engagierten Einsatz vor Ort. So wie Irmela Mensah-Schramm, die seit 1986 deutschlandweit rassistische Aufkleber und Graffiti bekämpft, oder der Percussionist Hakim Ludin, der aus Kabul stammt, sein Handwerk an der Hochschule für Musik Karlsruhe gelernt hat und jetzt auf internationalen Bühnen musikalische wie auch persönliche Vielfalt präsentiert.

Preise und Auszeichnungen[Bearbeiten]

  • 2015 San Francisco Film Awards - Award of Merit in der Kategorie „Feature Film“[3]

Hintergrund[Bearbeiten]

Alle anderen sind nicht gleich anders wurde als unabhängiger Independent-Film, anlässlich der Karlsruher Wochen gegen Rassismus ganz unabhängig gedreht[4] und gilt als Low-Budget-Film. Das Filmboard Karlsruhe produzierte[5] den Film und wurde hierbei von der Stadt Karlsruhe unterstützt.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

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