Aktionsorientierung

Aus MARJORIE-WIKI
Wechseln zu: Navigation, Suche

Der Begriff Aktionsorientierung wird in unterschiedlichen Fachbereichen verwendet und beinhaltet meist eine Ausrichtung des Handelns einer Organisation oder Abteilung auf eine passende Aktion beziehungsweise Reaktion auf ein Ereignis zur rechten Zeit am richtigen Ort. Der Begriff geht zurück auf die Wissenschaftler Tom Peters und Robert Waterman.[1]

  • Aktionsorientierung von Unternehmen (Unternehmenskulturbestandteil)
  • Aktionsorientierung von politischen Organisationen (Parteien, Umweltorganisationen)
  • Aktionsorientierung von Berichtswesen (Rechnungswesen, Controlling)
  • Aktionsorientierung von IT (strukturierte versus objektorientierte Programmierung)
  • Aktionsorientierung von psychotherapeutischen Ansätzen
  • Aktionsorientierung von Forschung (Aktionsforschung)

Inhaltsverzeichnis

Aktionsorientierung eines Unternehmens[Bearbeiten]

Aktionsorientierung von Unternehmen ist die konsequente Ausrichtung des Unternehmens darauf, die passende Aktion zur rechten Zeit am richtigen Ort durchzuführen.

Ziel der Aktionsorientierung ist es, das gesamte Unternehmen auf die schnelle Umsetzung möglichst vieler und guter Aktionen auszurichten und so die Grundlage für eine nachhaltige Unternehemenswertsteigerung zu schaffen.

Die Philosophie der Aktionsorientierung basiert auf der Erkenntnis, dass Erfolg von aktivem unternehmerischem Handeln abhängt. In den Worten von Jack Welch „An organization's ability to learn, and translate that learning into action rapidly, is the ultimate competitive advantage.“ Die Aktionsorientierung sollte explizit in die Unternehmenswerte aufgenommen werden und durch die Formulierung von Paradigmen konkretisiert werden. Typische Paradigmen aktionsorientierter Unternehmen sind:

Mut zur Veränderung[Bearbeiten]

Durch permanente Ermutigung zu Aktionen und das in Kauf nehmen von gelegentlichen Misserfolgen werden Manager und Mitarbeiter aus ihrer Fehlervermeidungskultur herausgeführt. Das Prinzip des „wer nicht negativ auffällt, wird befördert“ wird ersetzt durch eine Kultur, die für Veränderungen offen ist und Neues wagt.

Zukunftsorientierung[Bearbeiten]

Der bisherige starke Fokus auf vergangenheitsorientierte Daten/Informationen/ Steuergrößen wird aufgehoben, indem zukunftsorientierte und aktionsorientierte Steuergrößen verstärkt als Standardberichtselemente aufgenommen werden.

Teamplay, Vertrauenskultur[Bearbeiten]

Die Aktionsorientierung fördert das Teamplay, das Silodenken wird aufgebrochen. Der kulturelle Aspekt der Offenheit ersetzt die Mißtrauenskultur. Kritisches Hinterfragen wird zur Norm.

Aktionsorientiertes Berichtswesen[Bearbeiten]

Der eindimensionale Blick auf finanzielle Ergebnisdaten wird ersetzt durch einen ganzheitlichen Ansatz, der neben den für den langfristigen Erfolg kritischen Dimensionen (Volumen, Markt, Risiko, Produktivitäten, Sales-Pipeline, Wettbewerber, etc.) insbesondere die Aktionen und deren Nachverfolgung selbst abdeckt.

Aktionsrelevanz[Bearbeiten]

Der Verzicht auf Scheingenauigkeit und Reduktion der heutigen Informationsflut führt zu schnellerem Handeln. Der Managementfokus bleibt so auf der Identifikation von Problemen und Problembereichen und der Einleitung von Aktionen. Die kapazitätsfressende Jagd nach Promille-Abweichungen wird abgeschafft.

Literatur[Bearbeiten]

  • In Search of Excellence. T. J. Peters, Robert H. Waterman jr., Harper & Row, New York, 1982
  • Der CFO als Advanced Navigator, Praxisleitfaden & Umsetzungsbeispiel (Advanced Controlling), Prof. Dr. Dr. Jürgen Weber, Amadou Diallo, Prof. Dr. Hartmut Reinhard, Oliver Gritz, Dr. Hendrik Vater. Joachim Ritzer, Martin Leopold, Wiley-Verlag, ISBN 978-3-527-50413-8

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. In Search of Excellence. T. J. Peters, Robert H. Waterman jr., Harper & Row, New York, 1982
  Dieser Wikipedia-Artikel wurde, gemäß GFDL, CC-by-sa mit der kompletten History importiert.