agisra

Aus MARJORIE-WIKI
Wechseln zu: Navigation, Suche

Der agisra e.V. (Arbeitsgemeinschaft gegen internationale sexuelle und rassistische Ausbeutung) ist eine Informations-, Bildungs- und Beratungsstelle, die sich für die Rechte von Migranten- und Flüchtlingsfrauen einsetzt. Das Angebot, das in Köln seit 1993 besteht, ist kostenlos und anonym und umfasst die psychosoziale Beratung und Therapie für Frauen, die von unterschiedlichen Formen von Gewalt – z. B. häuslicher und sexualisierter Gewalt, Zwangsheirat, Zwangsprostitution oder Frauenhandel – betroffen sind. Außerdem geben die Mitarbeiterinnen von agisra Informationen über aufenthaltsrechtliche Fragen, begleiten sie zu Behörden und besuchen sie in Abschiebehaft. Auch die Vermittlung in Unterkünfte (z. B. Frauenhäuser), zu Rechtsanwälten und Ärzten u. ä. wird von agisra übernommen. Darüber hinaus bietet der Verein einen Deutsch-Konversationskurs an.

agisra e.V.
Zweck: Beratungsstelle von und für Migrantinnen und Flüchtlingsfrauen
Vorsitz: Ifeyemi Erdmann, Julia Ebert, Julia Schwieterjann, Muna Terlinden und Zahra Farahzadi
Gründungsdatum: 1993
Sitz: Köln
Website: www.e-migrantinnen.de

In Frankfurt am Main bestand Agisra von 1983 bis 2004.

Agisra besteht aus einem interkulturellen Team, die meisten Mitarbeiterinnen haben selbst Migrationserfahrungen. Die Beratung wird zurzeit in zehn Sprachen angeboten – amharisch, deutsch, englisch, französisch, koreanisch, persisch, portugiesisch, spanisch, tigringa und türkisch – wenn erforderlich werden Dolmetscherinnen eingesetzt.

Angebote[Bearbeiten]

Psychosoziale Beratung und Therapie erfolgt bei Amtsangelegenheiten und sozialrechtlichen Fragen, Asylverfahren, Abschiebehaft und Aufenthaltsrecht u.a. § 31 Aufenthaltsgesetz, Frauen- und Mädchenhandel, Familien- und Generationskonflikten, Gewalt in Beziehungen, sexistischer und rassistischer Diskriminierung und Gewalt, Krisensituationen, sexuellem Missbrauch, Vergewaltigung und Nötigung, Zwangsverheiratung und Zwangsprostitution.

Dazu wird Begleitung und Unterstützung bei Behördengängen, Besuchen in Gefängnissen, Unterbringung in Frauenhäusern, Aussagen als Opferzeugin in Strafprozessen sowie Vermittlung von Ärzten und Rechtsanwälten gewährt.

Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit[Bearbeiten]

Ein weiteres Tätigkeitsfeld des Vereins ist die Informations-, Lobby-, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit. Die Mitarbeiterinnen von agisra halten Gastvorträge an unterschiedlichen Institutionen oder im Rahmen von Fortbildungsworkshops für Multiplikatorinnen und geben Interviews u.a. in den Bereichen Gewalt gegen Frauen im Migrationsprozess, ‚Frauenhandel und ‚Rassismus. Als festes Angebot im Bereich der Bildungsarbeit hat sich ein Rechtsseminar etabliert, welches zweimal jährlich stattfindet und sich an Mitarbeiter von Frauenberatungsstellen, Frauenhäusern und ähnlichen Einrichtungen wendet.

Forderungen des Vereins sind die

  • rechtliche und soziale Gleichstellung von Migrantinnen und deutschen Frauen,
  • ein vom Ehemann unabhängiges Aufenthaltsrecht für Migrantinnen,
  • Abschaffung der Abschiebehaft und
  • Menschenrechte auch für Migrantinnen.

Weblinks[Bearbeiten]

  Dieser Wikipedia-Artikel wurde, gemäß GFDL, CC-by-sa mit der kompletten History importiert.