Adolf-Hitler-Weihestätte

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Während des Zweiten Weltkriegs planten hohe Nazi-Führer die Abschaffung der bisherigen Religionsbekenntnisse, insbesondere des Christentums, sowie die Einführung eines Kultes um die Person Adolf Hitlers. Dazu sollten die bestehenden Sakralbauten in Adolf Hitler-Weihestätten umgewandelt werden.

Pläne[Bearbeiten]

Hohe Nazi-Führer wie Hitler, Heinrich Himmler und Alfred Rosenberg hielten Nationalsozialismus und Christentum für unvereinbar und planten, den Einfluss der christlichen Kirchen einzudämmen bzw. diese sogar abzuschaffen. Allerdings herrschte unter den hohen Nationalsozialisten eine gewisse Uneinigkeit über das weitere Vorgehen und die Pläne für die Zeit nach dem Krieg. Man konnte noch nicht offensichtlich direkt gegen das Christentum vorgehen. Der überwiegende Anteil der Soldaten von Hitlers kämpfenden Armee waren getauften Christen mit dem Wahlspruch des preußischen Königshauses Gott mit uns auf den Koppelschlössern.

So hatte Rosenberg zum Beispiel den Plan, nach dem „Endsieg“ in den besetzten Gebieten Gegenpäpste einzusetzen, um die katholische Kirche zu zersplittern und zu entzweien.[1] Rosenbergs Buch „Der Mythus der XX. Jahrhunderts“ sprach jedenfalls von einem „Blutmythus“, der „die Sakramente ersetzen“ soll.[2] Himmlers Pläne gingen in Richtung einer Art „Neuheidentum“.[3][4]

Sitzungsbericht[Bearbeiten]

Am 14. August 1943 fand eine geheime Sitzung statt, in der über die geplante Abschaffung der christlichen Kirchen und über die Einführung eines Kultes um Adolf Hitler beraten wurde.

Für die Zeit nach dem Krieg war „die sofortige und bedingungslose Abschaffung sämtlicher Religionsbekenntnisse“ geplant, aus politischen Gründen waren nur der Islam, der Buddhismus und der Shintoglaube ausgenommen. Des Weiteren war die „Proklamierung Adolf Hitlers zum neuen Messias“ vorgesehen. Die vorhandenen Kirchen, Kapellen und anderen Gotteshäuser der verschiedenen Religionen waren „in Adolf Hitler-Weihestätten umzuwandeln“. Diese Maßnahme sollte nicht nur dem Großdeutschen Reich, sondern auch für alle anderen besetzten, mit Deutschland verbündeten und kontrollierten Gebiete. Hitler sollte dabei „als ein Mittelding zwischen Erlöser und Befreier“ hingestellt werden, „jedenfalls aber als Gott Gesandter, dem göttliche Ehren zustehen“. Die theologischen Fakultäten der Universitäten sollten sich auf den neuen Glauben umstellen und „besonderes Gewicht auf die Ausbildung von Missionaren und Wanderpredigern“ legen und „die sowohl im Großdeutschen Reich, als auch in der übrigen Welt die Lehre zu verkünden und Glaubensgemeinschaften zu bilden“ hätten, „die als Organisationszentren zur weiteren Ausbreitung dienen“ sollten. In dieser neuen Lehre sollte auch die Polygamie als Lehrsatz verankert werden. Als Vorbild des Gottgesandten sollte „die Figur des Gralsritters Lohengrin“ dienen, die „bereits ein gewisses traditionelles Ansehen“ genieße, ähnlich wie Wilhelm Tell in der Schweiz. Die Abstammung und Herkunft Hitlers sollte „noch mehr als bisher verschleiert werden“, so wie auch „auch sein künftiger Abgang einmal spurlos und in vollständiges Dunkel zu erfolgen hätte. (Rückkehr in die Gralsburg)“.[5]

Handschriftliche Unterschrift Adolf Hitlers

Die Rechtschreibfehler der zitierten Stellen sind belassen worden.

Folgen[Bearbeiten]

Die Folgen wären wahrscheinlich grotesk gewesen: Das Christentum sowie die anderen Religionen wären mit der Zeit abgeschafft und durch einen Kult um die Person Adolf Hitlers und eine Art „Nazi-Religion“ ersetzt worden.

Verwandte Themen[Bearbeiten]

Ordensburg Adolf-Hitler-Schule im Oberallgäu

Quellen[Bearbeiten]

Koppel mit Swastika

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Irina Fernandes: Wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte… In: Planet Wissen. WDR, SWR, BR-alpha, 7. Januar 2014, abgerufen am 5. Mai 2014.
  2. Ernst Piper: Alfred Rosenberg: Hitlers Chefideologe. Kapitel V: "Vom Mythos zum 'Mythus'" (Teil 2). , abgerufen am 5. Mai 2014.
  3. Josef Ackermann: Heinrich Himmler als Ideologe. 1970, abgerufen am 5. Mai 2014.
  4. Die Nürnberger Prozesse, Unterkapitel: Wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte, Heydecker&Leeb; Wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte, Ralph Giordano
  5. Hitler sollte nach seinem Tod als Christus II. in der Gralsburg verschwinden. In: Dorsten unterm Hakenkreuz. Wolf Stegemann, 28. Mai 2012, abgerufen am 5. Mai 2014.
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