Aktien-Zuckerfabrik Stendal

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Namensaktie der Gesellschaft von 1892.

Die Aktien-Zuckerfabrik Stendal war eine deutsche Zuckerfabrik in Stendal.

Geschichte[Bearbeiten]

Sie wurde am 2. November 1889 in einer konstituierenden Generalversammlung, in Stendal, der größten Stadt der Altmark, von 337 Personen[1] begründet, nachdem bei den Landwirten der Region der Wunsch geäußert worden war, die großen Mengen Zuckerrüben, die sonst in Richtung der Magdeburger Region geliefert wurden, in einer eigenen Fabrik in der Altmark zu verarbeiten. Im Herbst 1891 begann der Betrieb dieser von Haacke & Schallehn erbauten Fabrik,[2], die alsbald 10.000 Zentner Zuckerüben binnen 24 Stunden verarbeiten sollte. Ende der 1920er-Jahre stieg diese Kapazität auf etwa 26.000 Zentner. Die Stendaler arbeitete nach dem Steffen’schen Brühverfahren.[3]

1900 war Landeshauptmann von Bismarck zu Briest Aufsichtsratsvorsitzender der Fabrik.[4]

1932 betrug das Aktienkapital 1.687.500 Mark.[5]

Sie firmierte bis 9. August 1938 als Actien-Zucker-Fabrik Stendal, danach als Zuckerfabrik Stendal AG.[6]

Die Zuckerfabrik Stendal war die größte der Altmark, größer als die Zuckerfabrik Goldbeck.

Nach Angaben von Albert Gieseler fand die letzte ordentliche Hauptversammlung am 4. August 1943 statt. 1945 wurde das Unternehmen eingestellt.[2]

Unternehmenszweck[Bearbeiten]

Untenehmenszweck waren Herstellung und Vertrieb von Zucker, verwandten Erzeugnissen und Futtermitteln sowie die Verwertung landwirtschaftlicher Erzeugnisse und alle damit zusammenhängenden Geschäfte, auch Beteiligung an ähnlichen Unternehmungen.[7]

Literatur[Bearbeiten]

  • Actien-Zuckerfabrik Stendal 1891–1916. Stendal 1916 (9 S.).
  • Wolfgang List: Rohzucker aus Stendal in Tangermünde verarbeitet: Actien-Zuckerfabrik produzierte nur 55 Jahre. In: Havelberger Volksstimme, Magdeburg, Ausgabe Nr. 185 (11. August 2000), S. 6.
  • Wolfgang List: Stendal und die Eisenbahn. Verlag Neddermeyer, Berlin 2008 (ausführlich zur normalspurigen Gleisanlage der Stendaler Kleinbahn für die Actien-Zuckerfabrik Stendal). Dazu im Landesarchiv Sachsen-Anhalt auch der Akten-Bestand Privatanschlußgleis der AG-Zuckerfabrik Stendal an die diesseitige Bahn auf der Haltestelle Vor-Stendal, Signaturen G 5. Klb, Nr. 3053 (Bd. I, Laufzeit 1890–1897[1], 3054 (Bd. II, Laufzeit 1897-1937)[2] und 3055 (Bd. III, Laufzeit 1937–1940)[3].
  • Zuckerfabrik Stendal AG: Bundesarchiv, Standort Berlin-Lichterfelde, Signatur R 8120/503 (Laufzeit 1940–1941)

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Bericht der Börsen-Enquete-Kommission. (de). Reichsdruckerei, Berlin 1893, S. 230.
  2. 2,0 2,1 Albert Gieseler: Aktien-Zuckerfabrik Stendal. Abgerufen am 24. April 2025.
  3. Altmärkischer Verkehrsverband (Hrsg.): Altmärkische Städtebilder, Berlin 1928, S. 71.
  4. Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger - Deutsches Zeitungsportal. Abgerufen am 25. April 2025.
  5. Saale-Zeitung : allgemeine Zeitung für Mitteldeutschland ; Hallesche neueste Nachrichten - Deutsches Zeitungsportal. Abgerufen am 24. April 2025.
  6. Sold at Auction: Actien-Zucker-Fabrik Stendal. Abgerufen am 22. April 2025 (englisch).
  7. Sold at Auction: Actien-Zucker-Fabrik Stendal. Abgerufen am 22. April 2025 (englisch).
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