AV Staufer

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AV Staufer

Wappen Zirkel
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Basisdaten
Hochschulort: Freiburg im Üechtland
Hochschule/n: Universität Freiburg
Gründung: 1937
Korporationsverband: Schweizerischer Studentenverein
Kürzel: ST!
Farben: Burschenband der AV Staufer
Fuchsenfarben: Fuchsenband der AV Staufer
Stellung zur Mensur: nichtschlagend
Wahlspruch: Duc in altum! (kurz: Dia!)
Mitglieder insgesamt: 355
Aktive: 33
Website: www.staufer.ch

Die AV (Akademische Verbindung) Staufer ist eine christliche Studentenverbindung und Sektion des Schweizerischen Studentenvereins an der Universität Freiburg. Studentinnen und Studenten aller Fakultäten können in den Verein aufgenommen werden.

Geschichte[Bearbeiten]

Die AV Staufer[Bearbeiten]

Die AV Staufer wurde am 11. September 1937 von neun Studenten der Universität Freiburg gegründet. Gleichzeitig traten die Gründer aus der Verbindung AV Fryburgia aus. Die neu gegründete Studentenverbindung sollte auf einer christlichen Weltanschauung basieren und das sogenannte Heimprinzip mit einem eigenen Verbindungshaus verwirklichen. Damit pflegten die Staufer als erste Verbindung innerhalb des StV einen neuen Verbindungsstil.[1] Der Name der Verbindung bezieht sich auf die Dynastie der Staufer.

Die Gründung fand im Anschluss an die GV des Schw. StV in Luzern in Cham (ZG) statt. Bereits im Vorfeld hatten unter der Leitung von Otto Wolf Verhandlungen mit dem Zentralkomitee stattgefunden, da man die Neugründung auf jeden Fall innerhalb des Schw. StV umsetzen wollte.

Zwei Jahre nach der Gründung brach im September 1939 der Zweite Weltkrieg aus – es folgte eine Zeit, in welcher eine langfristige Planung durch eintreffende Marschbefehle verunmöglicht wurde und die Kontinuität in der Verbindung fehlte. Um den Kontakt zwischen den Rosa-Bemützen an der Uni und ihren Kameraden im Feld aufrechtzuerhalten, wurde in den ersten Kriegssemestern die Stauferwacht geschaffen. Heute dient die Zeitschrift als Verbindungsglied zwischen dem Altstauferverband und der Aktivitas. Sie erscheint zweimal jährlich jeweils zu Semesterbeginn und wird vom Altstauferverband herausgegeben. Letzterer wurde kurze Zeit nach den Abschlussexamina der Gründungsmitglieder im Jahre 1943 gegründet. Seit 2008 wird der Altstauferverband von Nathalie Brantschen präsidiert.

Die AV Staufer war zu Beginn eine reine Männerverbindung. Als jedoch 1968 im Schw. StV der Beschluss gefasst wurde, Studentinnen ebenfalls aufzunehmen, entschieden sich die Staufer für diese progressive Lösung. 1975 trat die erste Frau der AV Staufer bei, erhielt aber noch keinen Vulgo, da man dies damals für Frauen als vulgär erachtete.

Im Akademischen Jahr 2007/2008 stellte die AV Staufer mit Judith Scherzinger v/o Saphir die erste weibliche CP (Centralpräsident-in) des Schweizerischen Studentenvereins.[2][3]

Im Rahmen der SRF-Dokusoap «Verkehrte Welt» wurden die Stauferinnen Sarah Thomas und Kristina Feurer sowie das Leben im Stauferheim portraitiert. Für eine Woche haben die beiden das Leben mit der Familie Isnard aus Nova Friburgo getauscht.[4]

Wahlspruch und Grundprinzipien[Bearbeiten]

Die Chargierdelegation am Zentralfest in St. Maurice 2009

Wahlspruch und Farben[Bearbeiten]

Farben der AV Staufer

Der Wahlspruch der AV Staufer lautet Duc in altum! und entstammt einer Passage aus dem Lukas Evangelium (Lk 5,4), in welcher Jesus seine Jünger nach einer erfolglosen Fischernacht dazu auffordert, nochmals auf den See hinauszufahren und die Netze erneut zum Fischen auszuwerfen. Die Staufer verstehen diese Aussage als Aufforderung, sich den Herausforderungen des Lebens stets aufs Neue zu stellen und mutig vorwärts zu schreiten.

Die AV Staufer hat die Farben Rosa-Weiss-Grün. Fuchsen tragen ein Rosa-Weisses Band, Burschen das dreifarbige Band. Dazu tragen die Staufer eine rosa Mütze mit eingesticktem schwarzen Zirkel.

Seit 1997 trägt die AV Staufer beim Chargieren den Flaus. Die Entscheidung über die Anschaffung eines Paradeflauses war umstritten und fand mit der Anschaffung zum 60-jährigen Jubiläum ein vorläufiges Ende.

Grundprinzipien[Bearbeiten]

Die Grundprinzipien der AV Staufer bestehen im Charakter einer Heimverbindung, der Freundschaft zwischen den Studenten und zwischen Alt und Jung, der Hilfe und Unterstützung in ewiger Kameradschaft und dem Glauben an Gott.

Die AV Staufer unterscheidet sich von andern Verbindungen insbesondere durch das aktiv gelebte Heimprinzip, sowie der Ablehnung eines eigenen Trinkkomments. Darüber hinaus zählt sie zu den sogenannten Reformverbindungen, die sich – nicht zuletzt durch die Aufnahme von Frauen in den Verein – von den konservativ ausgerichteten Blockverbindungen abgrenzt. Die AV Staufer zeichnen sich somit trotz Beibehaltung traditioneller Werte durch eine liberale Haltung aus, die dem modernen Zeitgeist entspricht.

Stauferheim[Bearbeiten]

Mit dem Erwerb des eigenen Verbindungshauses, genannt Stauferheim, wurde das Heimprinzip verwirklicht. Die Liegenschaft (Haus und Garten) an der Avenue du Guintzet 15 (damals 27) in Freiburg i. Ue. bildet seither den Dreh- und Angelpunkt des Verbindungsleben. Das Stauferheim wurde 1947 von der dafür gegründeten Genossenschaft Stauferheim erworben. Der Kauf wurde insbesondere auch vom damaligen Verbindungspfarrer Abbé Pittet vorangetrieben. Das Anwesen zeichnet sich aus durch seine exponierten Lage in einem vornehmen Wohnquartier mit Blick über die Stadt und ist nur 10 Minuten zu Fuss von der Universität entfernt. Das Haus hat den Charme eines schweizerischen Chalets mit drei Stockwerken und mehreren Wohnungen. Im Garten stehen mehrere Apfelbäume, aus deren Früchten die Verbindung ihren eigenen Apfelmost und seit Neuestem auch einen Schnaps herstellt.

Seit 2007 wird die Genossenschaft Stauferheim von Walter Fux präsidiert.

Pensionsbetrieb[Bearbeiten]

Zu Beginn wurden im Stauferheim 14 Mahlzeiten pro Woche serviert. Durch die gesteigerte Mobilität hat sich der interne Pensionsbetrieb jedoch reduziert. Heute versammelt sich die Aktivitas am Dienstag und Donnerstag zum Mittagessen, sowie am Mittwoch zum Abendessen im Stauferheim. Die Mahlzeiten werden von der Verbindungsköchin zubereitet, die sich um das leibliche Wohl der Mitglieder sowie um Haus und Garten kümmert.

Renovierung[Bearbeiten]

Die Bedürfnisse der Staufer haben sich mit der Zeit geändert: 1963 wurden die Vorbereitungen für einen Umbau des Hauses getroffen, wobei die zwei Wohnungen im Parterre in einen Ess- und Wohnraum für die Aktivitas verwandelt werden sollten. Diese Veränderung wurde 1965 umgesetzt. Im gleichen Zug wurde ein weiteres Anliegen, die Vergrösserung der Küche, verwirklicht. Fast vierzig Jahre später, im Jahr 2004, wurde das Stauferheim im Inneren renoviert. Im Frühjahr 2006 wurde zusätzlich eine Pergola errichtet.

Bekannte Mitglieder (Auswahl)[Bearbeiten]

In alphabetischer Reihenfolge

  • Hans Ambühl (* 1954), Generalsekretär der EDK (Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren)
  • Norbert Brunner (* 1942), römisch-katholischer Bischof von Sitten
  • Peter Gauch (* 1939), Professor der Rechtswissenschaften an der Universität Freiburg i.Ue.
  • Eduard Gnesa (* 1952), ehemaliger Direktor des Bundesamts für Migration im EJPD (Eidgenössisches Justiz- und Polizeidepartement)
  • Franz Hasenböhler (* 1936), Professor der Rechtswissenschaften an der Universität Basel
  • Rudolf Isenschmid (* 1949), Oberrichter des Kanton Luzern von 2005 bis 2010
  • Josef Leu (* 1950), ehemaliger Nationalrat, Chef Schadenzentrum VBS[5]
  • Erwin Murer (* 1945), Professor der Rechtswissenschaften an der Universität Freiburg i.Ue.
  • Beat Müller (* 1953), Generalsekretär der Feuerwehr Koordination Schweiz
  • Bernhard Schnyder (1930–2012), Professor der Rechtswissenschaften an der Universität Freiburg i.Ue. und Experte des Bundes bei der Weiterentwicklung des Schweizerischen Familienrechts

Literatur[Bearbeiten]

  • Hermann Specker: Geschichte der akademischen Verbindung Staufer 1937–1947. Schwarzenbach 1952.
  • Urs Altermatt, Schweizerischer Studentenverein (Hrsg.): «Den Riesenkampf mit dieser Zeit zu wagen...» Schweizerischer Studentenverein 1841–1991. Maihof-Verlag, Luzern 1993, ISBN 3-9520027-2-0.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Urs Altermatt, Schweizerischer Studentenverein (Hrsg.): «Den Riesenkampf mit dieser Zeit zu wagen...» Schweizerischer Studentenverein 1841–1991. Luzern 1993, S. 134.
  2. Schmuckstück an der Spitze. In: St.Galler Tagblatt. Ursina Kohler. 2. Oktober 2007. Abgerufen am 18. Februar 2013.
  3. Urs Altermatt: Die Universität Freiburg auf der Suche nach Identität., In: Religion - Politik - Gesellschaft in der Schweiz, Band 50, 2009, S. 289.
  4. Fribourg - Nova Friburgo (Rio de Janeiro, Brasilien). SRF. 28. Februar 2014. Abgerufen am 6. März 2016.
  5. Kontaktverzeichnis des Schadenzentrum VBS (Memento vom 18. August 2011 im Internet Archive) vom Januar 2011 als Momentum auf archive.org, abgerufen am 3. März 2016
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46.804524647917.1443963050842Koordinaten: 46° 48′ 16,3″ N, 7° 8′ 39,8″ O; CH1903: 577540 / 183750