Öko-Balance

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Die Öko-Balance (griechisch οἶκος oikos ‚Haus‘, ‚Haushalt‘ und english. balance ,Gleichgewicht') beschäftigt sich mit der nachhaltigen Entwicklung sowohl der Menschheit als auch der Umwelt. Die Belastung der Natur wird anhand der Faktoren Pro-Kopf-Verbrauch und Menschenzahl, analysiert. Öko-Balance ist der Zustand, bei dem nicht mehr von der Natur bezogen wird, als sie nachliefern und verkraften kann.

Entstehung[Bearbeiten]

Der Grundstein zu diesem Begriff wurde auf der Konferenz in Rio im Jahre 1992 gelegt, wo von der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung, auch genannt die Brundtland-Kommission, folgende Definition der nachhaltigen Entwicklung verkündet wurde: Die Entwicklung ist nachhaltig, wenn sie

  • Die Bedürfnisse der heutigen Generation zu decken vermag, ohne für künftige Generationen die Möglichkeit zu schmälern, ihre eigenen Bedürfnisse zu decken, und wenn dabei
  • die Artenvielfalt der Pflanzen- und Tierwelt bewahrt wird.

Es wurde schon damals das Ziel gesteckt, eine nachhaltige Entwicklung zu fördern sowohl im Bereich der Gesellschaft, Wirtschaft als auch im Bereich der Umwelt und der Natur.

Problematik[Bearbeiten]

Das Schwierige an der ganzen Sache ist, dass der zweite Teil der Definition oft nicht bekannt ist oder nicht beachtet wird. So ist die gesamte Welt auf eineinhalbfacher Überlast. Das bedeutet im Grunde, dass die Menschheit der Natur eineinhalb fach so viel abverlangt, wie sie produzieren und verkraften kann. Unser Ökosystem ist dermaßen groß, dass man nicht genau weiß, wann dieses System zusammenbricht.

So kann nicht gewährleistet werden, dass die nachkommenden Generationen den gleichen Standard weiterleben können, wie es die Menschheit des 21. Jahrhundert tut. Konkret bedeutet das, dass man den künftigen Generationen die Möglichkeit verkleinert ihre Bedürfnisse zu decken. Was auch noch dazu kommt, ist, dass diese weltweite Überlastung verschieden auf die Länder verteilt ist. So haben dicht besiedelte Industrienationen hohe Überlastungsraten.Dagegen haben z.B Neuseeland, Canada und Brasilien noch genügend ökologische Kapazität.[1]

Beweise[Bearbeiten]

Visuelle, sichtbare Beweise, dass es unserem Ökosystem Erde nicht mehr so gut geht, und dass es auf eineinhalbfacher Überlast läuft, werden anhand von zwei Beispielen dargelegt:

  • Das durch die Menschheit verursachte zusätzliche Artensterben ist eine der eindeutigsten Messgrössen für die Überlastung der Natur. Nach UNO hat sich das Artensterben gegenüber der natürlichen Selektion vertausendfacht.
  • Das zweite Beispiel ist die Berechnung des Footprint, der dann ins Verhältnis zur Biokapazität des betreffenden Gebietes gesetzt wird. Diese Berechnungsmethode nach Prof. Mathias Wackernagel erlaubt es, verschiedene Kontinente oder auch Länder miteinander zu vergleichen.

Entwicklung[Bearbeiten]

Die wichtige Frage ist doch nun, wie kam es überhaupt zu solcher Unausgeglichenheit? Mit dieser Frage beschäftigen sich verschiedenste Wissenschaftler, wobei das Forschungsinstitut für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung Ulm sagt, dass der Lebensstandard keines Landes unter 50 % des Durchschnittes aller Länder liegen darf. Denn wenn das nicht gegeben sei, dann sei die Welt nicht friedensfähig. Und wenn die Welt nicht friedensfähig ist, werde man auch die Umweltprobleme nicht in den Griff bekommen. Die große Armut in denEntwicklungsländern hängt nebst anderen Gründen auch mit dem starken Bevölkerungswachstum zusammen und dies erhöht auch die Belastung der Umwelt. Durch das Bevölkerungswachstum fallen viele Länder in die Armutsfalle. Dadurch fehlt Geld für nachhaltige Entwicklung. Natürlich spielen auch verschiedene Faktoren der industriellen Massenproduktion eine große Rolle.

Lösungen[Bearbeiten]

Eine Lösung wurde 1992 an der Konferenz in Rio vorgestellt. Diese Theorie besagt, wenn jedes Land das ökologische Gleichgewicht erreicht, wäre auch die Welt wieder in Öko-Balance . Die Umweltbelastung ist das Produkt aus Pro-Kopf-Verbrauch mal Bevölkerungszahl. Das bedeutet, dass wenn man das ökologische Gleichgewicht erreichen möchte, dass man beide Faktoren berücksichtigen muss. Dazu zwei Beispiele: USA und Indien sind beide auf doppelter ökologischer Überlast.

  • Wenn die USA ihren Lebensstiel und somit ihren Pro-Kopf-Verbrauch den Europäern anpassen würden, dann wären sie in der Öko-Balance.
  • In Indien kann man den Pro-Kopf-Verbrauch kaum noch senken, weil er praktisch am Existenzminimum ist. So muss man also den zweiten Faktor berücksichtigen und die Bevölkerungszahl senken und wenn man human weiter denkt, heisst dies Geburtenzahl senken.

Man müsste also mehr auf Qualität und nicht auf Quantität setzen. Dazu müsste weltweit ein Abkommen durch die Vollversammlung der UNO beschlossen werden, wodurch vereinbart wird, das sich jedes Land jährlich einen gewissen Prozentsatz Richtung Öko-Balance bewegen muss. Je nach Gegebenheit des Landes kann der Anteil der Reduktion mehr auf Pro-Kopf-Verbrauch oder Bevölkerungszahl gelegt werden. Dies kann z.B in Zusammenarbeit mit dem Global Footprint Network[2], und dem Forschungsinstitut für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung Ulm[3] geschehen.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Öko-Balance.ch Seite der Öko-Balance Schweiz. Abgerufen am 9. März 2012.
  2. Global Footprint Network Webseite von Global Footprint Network. Abgerufen am 9.März 2012.
  3. FAW Ulm Webseite von FAW Ulm. Abgerufen am 9. März 2012

Literatur[Bearbeiten]

  • Markus Zimmerman-Scheifele, Dominic Burkhalter: Öko-Balance Ein Gedichtband gewürzt mit Humor und Cartoons. Gerhard Hess Verlag, Bad Schussenried 2010, ISBN 978-3-87336-364-9.


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